Mitleid Crisis

Mitleid Crisis, die; Unfähigkeit, nach den Anschlägen auf das World Trade Center von anderen grossen Unglücken berührt zu werden. Jüngste Auslöser für Mitleid Crisis: Die Tsunamikatastrophe Anfang des Jahres oder 7/7 (die Anschläge in der Londoner Tube).
Textbeispiel:
Er: „Mich macht das voll traurig, wenn ich den Fernseher aufdreh und die Bilder von der Überschwemmung in Mittersill seh…“ Sie: „Sorry, ich kann da nicht mit, ich steck voll in der Mitleid Crisis.“

An der Spitze im verzweifelten Bemühen

1986 blieb die SPÖ dann auch stärkste Partei, obwohl es mit Noricum-, Lucona-, Intertrading-Skandal, den Turbulenzen um den Wein-Skandal und dem – wie sich später herausstellen sollte – verwerflichen Verhalten der SPÖ mit Fred Sinowatz an der Spitze im verzweifelten Bemühen, einen Bundespräsidenten Kurt Waldheim zu verhindern, ausreichend sachliche Gründe gegeben hätte, sie nach 16 Regierungsjahren auf die Oppositionsbänke zu verbannen, wie es einem gefestigten demokratischen Ablauf und dem wünschenswerten Wechsel von Regierung und Opposition entsprochen hätte.
Anneliese Rohrer in „Charakterfehler. Die Österreicher & ihre Politiker“ (Ueberreuter, Wien 2005) pag. 41

Redezeit

Club3Sessel.jpgDer öffentlich Diskurs findet nicht mehr statt. Quote und Entpolitisierung der Unterhaltung haben das öffentliche Debattieren aus dem Fernsehen gemobbt. Ein Ereignis wie der legendäre „Club 2“ des öffentlich-rechtlichen Österreichischen Nationalsenders ORF ist undenkbar geworden.
Ich finde es ist höchste Zeit, die Clubgarnitur wieder aufzustellen. Solange das im Fernsehen nicht geht, weil dort die Quote und die Pressesprecher der Schüsselkoalition regieren, wollen wir das im Theater machen. Im Wiener Rabenhoftheater.
Vorerst einmal im Monat, an einem fixen Wochentag möchte ich fünf bis sechs Diskutanten zu einem brennenden politischen, kulturpolitischen oder sonst wie gesellschaftlich relevanten Thema einladen. Ein Moderator/Moderatorin (aus einem fixen Pool von Moderatoren, dem ich selbst auch angehören werde) wird die Gespräche leiten und dabei die Prämisse verfolgen, das Feuer der Gespräche am Lodern zu halten. Formale Vorgabe soll der „Club 2“ sein. Immerhin hat der den deutschsprachigen Talk erfunden und definiert.
Gespräche mit aufgeklärten Radiosendern und unabhängigen Zeitungen, die als Liveübertrager und Medienpartner fungieren könnte, laufen.
erhardt.gif

Habemus Papam

Habemus Papam.jpgManchmal lösen kleine Dinge an entfernten Orten Grosses aus. Wir kennen das. Armstrongs erster Schritt auf dem Mond, der Hamburger Friseurbesuch von John, Paul, George und Ringo Beatles, solche Dinge.
Manchmal ist es auch umgekehrt. Manchmal lösen grosse Dinge an entfernten Orten Kleines aus. Dieses geschah, als folgender Sager von Welt getan wurde:
„Annuntio vobis gaudium magnum: Habemus Papam: Eminentissimum ac Reverendissimum Dominum, Dominum Josephum Sanctae Romanae Ecclesiae Cardinalem Ratzinger qui sibi nomen imposuit Benedictum XVI…“
So sprach Kardialprotodiakon Kardinal Jorge Arturo Medina Estévez am Dienstag, 19. April, um 18.43 Uhr von der Benediktionsaula des Petersdomes.
Beim Passus „Dominum, Dominum Josephum…“ hob es mich auf meinem Bett im Hotel Cairoli in der Via Lomellini in Genua vor Schreck einen halben Meter. Etwa fünfzehn Minuten später hämmerte der Messner der Kirche gegenüber von meinem Fenster seine Hauptglocke bis die Metallermüdung eintrat.
Was James Caan am päpstlichen Balkon verloren hatte, und warum er Jorge Arturo Medina Estévez die Speisekarte vom Hotel Ukraina in Moskau hinhält, wissen die Götter. Oops.

Alexandra schrieb dieses

Von: a8904963@unet.univie.ac.at
Betreff: die zweite republik – eine unglaubliche geschichte
Datum: 29. April 2005 00:24:28 GMT+02:00
An: daniel.glattauer@derstandard.at, hans.rauscher@derstandard.at
Cc: thurnher@falter.at, dusl@falter.at, kralicek@falter.at, jeris.semmelrock@ioge.at
Antwort an: a8904963@unet.univie.ac.at

liebe frau andrea, sehr geehrter armin thurnher, lieber W. K.,
sehr geehrter RAU, lieber dag,
sehr geehrtes ioge,
vorweg:
die wie vielte email dieser art ist das, die sie bekommen?
auch mit einer blume? @->–
vielen dank fuers lesen der zeilen.
falls nicht, sorry, fuers belasten der e-mail-server und des papierkorbs/trash.
– – – –
hat sich die information bzw. politische bildung doch gegenueber dem sport durchgesetzt, am 27. april 2005.
ob’s bei anderen fussballmannschaften auch so gewesen waere?
ich habe die dokumentation von hugo portisch gestern das erste mal gesehen und „musste“

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Es war einmal ein Mann

Es war einmal ein Mann,
der hatte einen Schwamm.
Der Schwamm war ihm zu naß,
da legt er sich ins Gras.
Das Gras war ihm zu grün,
da ging er nach Berlin.
Berlin war ihm zu groß,
da baut‘ er sich ein Schloß.
Das Schloß war ihm zu reich,
da sprang er in den Teich.
Der Teich war ihm zu tief,
da macht er einen Piff.
Der Pfiff war im zu laut,
da fuhr er aus der Haut.
Supertrauriges Gedicht, das ich als kleines Kind von meiner
Grossmutter Dora Dusl gelernt habe.

Auch kein Bemmerl für ein vierjähriges
Kinderherz:

Maikäfer flieg.
Der Vater ist im Krieg.
Die Mutter ist im Pommerland,
Und Pommerland ist abgebrannt.
Maikäfer flieg.

Spass mit Lustig

Für Christopher Wurmdobler, Herrn Tomtschek und die ganze liebe H.A.P.P.Y. – Bande.
Ich muss gestehen, dass ich sehr gerne, als ich mit Spaßmachen angefangen habe, ins Niedermeier in Wien wollte. Aber im Leben ist es oft anders, ich hab meinen späteren ersten Boyfriend kennen gelernt und es dann auch mit ihm gemacht. Er hat mich sozusagen dann davon abgehalten, nach dem Ausdenken der ersten Gags wegzugehen. Benita Komikerin.jpgIch wollte lieber bleiben und habe da eine Betätigung gesucht, die ebenfalls meinem Wunsch, mit dem Ausland zu tun zu haben, gerecht würde und habe dann in der deutschen Comedy-Industrie angeheuert.
Die Welt kennen gelernt
Ich habe gesehen, wie hochinteressant Lustigsein ist, wurde dann nach den ersten Lehrjahren Gagschreiberin und habe vor allem in Baden-Württemberg, aber auch in Köln und Franken, für unsere Truppe erfolgreich Auftritte gecheckt. Dadurch konnte ich natürlich meine Gags anwenden und weiter entwickeln. Und ich habe gesehen, dass sich der Kontakt mit Menschen gleichzeitig auch für den Publikumserfolg umsetzen lässt – und damit auch für mich!
Das Selbstverständnis der Komikerin im Wandel
Ich denke, die Siebziger hatten eine große Bedeutung, denn ich war ja auch eine der ersten Witzeverschickerinnen. Ich meine, das war ja damals erstaunlich! Normalerweise waren die Frauen Verkäuferinnen – und vielleicht dann Friseusen. Aber dass eine Frau dann selber einen Witzeausdenkerjob ausübt, das war damals sehr, sehr selten.
Ich habe das nur deswegen als selbstverständlich hingenommen, weil ich sehr jung war, nämlich erst 23, als ich begonnen hatte. Mit ungefähr 25 war ich schon >>>

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