Bezirksamt

DRAMOLETT

Bezirksamt, grüne Bezirksvorsteherin. Ich komme vom Wahllokal, will zum Pickerlreferat. Aus dem Foyer ein Ruf.

Stiller: Wohin?

Drei junge Männer hinter großen Tischen: Ein Stiller, ein Unscheinbarer und ein Knecht, Typ “Security Bobolokal”. Keine Corona-Masken.

Ich (durch die Maske): Pickerl.

Boboknecht: Was?

Ich (laut): Park Raum Bewirtschaftung. Pickerl.

Stiller: Geht nicht. Kann man nicht hin.

Ich (laut): Wieso? Ich war grad dort. Am Weg vom Lift.

Stiller: Da ist jetzt zuviel los.

Ich (laut): Da war nichts los.

Stiller: Da ist jetzt zuviel los. Da sind jetzt zuviele drin. Ausserdem sind zwei krank.

Ich (laut): Ich muss nur was fragen.

Boboknecht: Was müssen sie fragen?

Ich (laut): Ob mein Pickerl noch aktuell ist, oder ob sie wieder vergessen haben, mir den Zahlschein zuzuschicken.

Boboknecht: (händigt mir Zettel aus) Sie brauchen Anmeldung.

Ich (laut): Wo kann ich mich anmelden? (schaue auf Zettel mit Kontaktdaten des Referats Parkraumbewirtschaft).

Boboknecht: Anmelden geht telefonisch. Aber es wird niemand abheben.

Ich (laut, zum Stillen): Was soll das? Erst sagen sie mir, es ist grad viel los, deswegen kann ich nicht vorsprechen, dann sagen sie, man kann gar nicht vorsprechen, wegen Corona, und anrufen kann man zwar, es wird aber niemand abheben. Was ist das für eine Auskunft?

Boboknecht: Schreien sie nicht.

Ich (sehr laut): Ich schreie, wann ich will, ausserdem schreie ich, weil Sie mich mit Maske nicht verstehen. Sie können auch schreien, ich hab da nichts dagegen.

Boboknecht Wenn Sie schreien, rede ich mit ihnen nicht. Ich wollte ihnen einen Vorschlag machen.

Ich: Dann machen sie mir einen Vorschlag.

Boboknecht: Jetzt nicht mehr.

Ich (laut): Was soll das, wird das eine Machtdemonstration?

Boboknecht: Was bin ich, bin ich Regierung?

Ich: Nein, sie sind hier zuständig für Auskunft. Ich muss unter Umständen Strafe zahlen, wenn ich das Parkpickerl nicht verlängere. Verstehen sie das? Und sie machen hier Spiele und kosten ihre Macht aus.

Boboknecht: Ich rede nicht mit ihnen, wenn sie schreien.

Ich: Geben Sie mir jetzt Auskunft? Sie wollten mir einen Vorschlag machen. Machen Sie mir bitte einen Vorschlag.

Boboknecht: Nein, zu spät.

Ich: Wie, zu spät? Was soll das? Sie sind doch für die Bürger da.

Boboknecht: Zu spät.

Ich: Was ist das für ein Spiel?

Boboknecht: Wenn Sie nicht geschrien hätten, hätte ich ihnen einen Tipp gegeben.

Ich: Wie heißen sie?

Boboknecht: Datenschutz.

Ich: Zeigen sie mir den Dienstausweis.

Boboknecht: (schweigt).

Ich: Wie heißt Ihr Vorgesetzter?

Boboknecht: Bezirksvorsteher.

Ich: (gehe ungehindert Richtung Lift, wo auch das Pickerl-Referat läge, kehre aber um, weil der Satz mit dem Bezirksvorsteher ja ein Leger war, die Bezirksvorsteherin ist ja jetzt sicher nicht da.)

Ich: Sie haben doch einen unmittelbaren Vorgesetzten.

Boboknecht: Nein.

Ich: (wieder zurück bei den Tischen der Jungmänner): Was machen Sie hier eigentlich?

Stiller: Wir schauen, dass keiner hier reingeht ohne Maske.

Ich: Warum haben SIE keine Masken auf?

Boboknecht: Müssen wir nicht. (Maske liegt vor ihm). Geben Sie mir ihren Ausweis.

Ich: Zeigen Sie mir vorher ihren.

Boboknecht: Nein.

Ich: Sie werden Beton bekommen.

Boboknecht: (lacht) Sicher nicht.

Ich: Wieso brauchen sie meinen Ausweis?

Boboknecht: Ich gehe für sie rein, und mache einen Termin für sie aus.

Ich: Ich dachte, es ist niemand da. Und niemand darf rein?

Boboknecht: Ich darf.

Ich: Sie können doch für mich nicht einen Termin ausmachen! Sie kennen doch meinen Terminkalender nicht. Einen Termin kann ich nur selber ausmachen.

Boboknecht: Also sie wollen nicht.

Ich: Schon wieder so eine Machtdemonstration. Ich werde mich beschweren. Wenn sie mir Ihre Dienstnummer und ihren Namen nicht geben, werde ich ein Foto von Ihnen machen.

(hole mein Handy raus, mache KEIN Foto.)

Boboknecht: (baut sich vor mir auf, 2cm, keine Maske, drängt mich Richtung Ausgangstreppe): Verlassen Sie das Bezirksamt. Hau ab hier.

Ich gehe wortlos, ohne Information, ohne Vorsprachetermin, mit einem Datenzettel, der wertlos ist. Am Weg nach Hause rufe ich die Nummern am Zettel an: Niemand hebt ab.

VORHANG.

10 Dinge, eines gelogen

Der von mir überaus geschätzte österreichische Autor und Journalist David Baum  hatte mich auf Facebook darum gebeten. Ohne Zögern machte ich bei dieser “Competition” mit und listete 10 Dinge auf, von denen zu behaupten war, dass ich sie mal getan hätte. Eines davon, so die Vorgabe, musste gelogen sein.

Ich habe/bin, so behauptete ich (und führe im Folgenden auch den Nachweis):

1. von Tabori zum Essen eingeladen worden, von Peymann nicht.
2. Rocko Schamoni in einem Theater einen Zungenkuß gegeben und erst später erfahren, wer das war.
3. einer toten alten Dame mit einer Säge aus dem Baumarkt die Schädeldecke aufgesägt.
4. in Ascona die 5-Sterne-Suite neben Sydney Pollack bewohnt.
5. in Rom bei einem Mafia-Gala-Diner Ehrengast gewesen.
6. auf einem Fest 34 weiße Spritzer getrunken.
7. mit Gerd Schröder in Köln Boogie Woogie getanzt.
8. mit den Leningrad Cowboys im Alt Wien bis in den frühen Morgen Schnaps gesoffen.
9. mich eines Nachts im Café Kunsthalle angezündet und in Flammen gestanden.
10. im Suez-Kanal geschwommen.

Die sehr sehr argen Sachen und Begebenheiten meiner Biographie konnte ich nicht in dieser Liste versammeln. Das waren Sachen, wo meine Eltern die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen und den Satz: „Du hast Schande über unser Haus gebracht“ und Ähnliches, ja Schlimmeres von sich gegeben haben. Von Außenstehenden habe ich zu ausgewählten Erlebnissen meiner persönlichen Geschichte den Satz „das habe ich noch niemals erlebt“mehrmals gehört.

Ich bin übrigens untätowiert und habe noch alle Finger. Und ich hatte, dabei klopfe ich dreimal auf Holz, noch nie einen Verkehrsunfall. Bis auf den einen vor meinem Gymnasium, wo der Richter seiner Tochter die Autotüre öffnete und ich mit dem Rad gegen ebendiese Türe krachte. Der kleine Finger meiner linken Hand ist seither gefühllos.

Löse wir die Geschichten in der auf Facebook geposteten Reihenfolge auf.

1. Ich bin von Tabori zum Essen eingeladen worden, von Peymann nicht.

In den 80er Jahren arbeitete ich als Bühnenbild-Assistentin, war sehr unglücklich und wollte dringend nach London auswandern um dort vom Glück einer wirklichen Stadt zu naschen. Ich sparte und sparte Geld und sagte mir, ‚ich mache alles, um endlich aus dem grauslichen Wien rauszukommen‘.

Ich studierte den Stadtplan von London, als das Telefon schrillte. „10 Dinge, eines gelogen“ weiterlesen

Mathematik-Matura

Comandantina-Nerd-Fact: Um durch die Mathematik-Matura des „realistischen Gymnasiums“ (wir hatten ultraviel Mathematik) zu kommen, habe ich JEDE Rechenaufgabe des Mathematik-Lehrbuches der 8ten durchgerechnet. JEDE. Es waren weit über tausend. Die Lösung musste stimmen, bevor ich die nächste Aufgabe rechnete. Dafür nahm ich mir schulfrei. Oft. Des Schulschwänzens beschuldigt, sagte ich wahrheitsgemäss, ich säße zuhause und rechnete. Die Lehrer glaubten mir das nicht. Sowas macht niemand, hieß es. Doch, ich. Erzähl keine Gschichteln, sagten sie.

Seltsamer Traum

Seltsamer Traum. In einem Hotel in der Provinz begegneten einander Madonna (Louise Ciccone) und ich. Vor einem Auftritt. Es ergab sich eine Melange aus Seelenverwandtschaft, Bewunderung des jeweilig Fremden und manifester körperlicher Anziehung. Es barg alle Verstörungen einer Affäre. Sehr seltsam. Weder höre ich Madonna noch tat ich das je absichtlich. (In Aussertraumland.) Undeutlich war das Setting in einer Art oberösterreichisiertem Kärnten verortet. Eine der Kellnerinnen des Hotels erzählte, sie sei in ihrer Jugend schreibend für den Residenzverlag tätig gewesen. Madonna war in mich verknallt, dies aber sehr verhalten, von gespielten Gleichgültigkeiten durchmischt. Sie sprach ausgezeichnet Deutsch, verbarg dies aber vor ihrem Personal.

AMD, FB 23. Januar 2018 12:04

Comandantina Dusilova auf dem Gipfel des K2

Dusl-auf-dem-K2.jpg

Andrea hat es endlich geschafft. Durch Visualisierung im Basislager Margareten in einem hochgestiegen bis zum Gipfel des K2!!! Es ist geschafft. Endlich oben! Trance!

Meine Sponsoren, die Buchhandlung Jeller, der Feinkostladen Einzinger, der Pennymarkt am Mittersteig und die Meckibahn im Prater sind voll informiert und gratulieren zum Gipfelsieg.

Der K2 war urschwierig. Mein schwierigster Visualisierungserfolg bisher. Besonders der Abstieg war schwer. Alle Seile waren vereist. Götzseidank hatte ich ein paar lustige Niavaraniprogramme auf meinem iPod. GPS wpllte ich auch absetzen, aber da hätte ich Batterien mitnehmen müssen. Ich hab mich aber im Gipfelbuch eingetragen und eine lustige Zeichnung hineingemalt.

Die mails kommen gerade schaufelweise herein. Glückwunsche, Autogrammangfragen, Heiratsanträge und Einladungen zu Managerseminaren. Muss mir einen Privatsekretär visualisieren.

Panini Album ::: Komplett und irre

Panini-2006.jpgDas Panini-Fussball-Sammel-Album-Fieber
hat mich ergriffen. Zur Genesung von dieser
Krankheit fehlen mir noch ein paar Herren vom
Rasentanz, die ich in mein Panini-Fussball-
Sammel-Fieber-Album einkleben muss,
um fussballweltmeisterschaftspickerlmässig
KOMPLETT zu sein. Komplett irre vermutlich
auf jeden Fall.

Die fehlenden Herren sind waren:
66 – Herr AREK RADOMSKI aus Polen,
101 – Herr GARY NEVILLE aus England,
119 – Señor JORGE NUÑEZ aus Paraguay,
140 – Señor CARLOS EDWARDS aus Trinidad oder Tobago (von beiden Inseln kann er ja nicht sein),
267 – Herr YAHA GOLOHAMMADI aus dem Iran,
365 – Herr DAVID ROZEHNAL aus Tschechien.
377 – Herr VRATISLAV LOKVENC aus Tschechien.
Sachdienliche Hinweise erbeten an
comandantina.dusilova@gmail.com
Ich zahle zwei Euro pro fehlendem Fussballherrn!
Der letzte fehlende Kicker soll mir einen Zehner wert sein.

Bingo!


Panini-The-last-5.jpg
66: Danke, Kralle;
101: Danke, unbekannter Muqua-Paninist;
119: Danke, Prlle;
140: Danke, Prlle;
267: Danke, junger Muqua-Tauscher mit dem Ronaldo-Trikot;
365: Danke, Kralle;
377: Danke; anderer unbekannter Muqua-Tauschmann!
Das Panini-Album ist komplett.
Betrachte mich als geheilt.