Boboville

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Andrea Maria Dusl
Boboville
Roman, Residenz Verlag, 2008
240 Seiten, Hardcover
ISBN: 9783701715015

Bobos denken liberal und leben konservativ. Doch für einen Stadtteil kann ein Boboschwarm so verheerend sein wie für exotische Länder ein Touristeneinfall.

Sie ist ewig auf der Suche, sie landet überall, aber sie kommt nie an. Denn sie lebt in Boboville.

Sie ist eine von denen, vor denen ihre Eltern immer gewarnt haben. Eine Ich-Erzählerin, schwer erkrankt an Geschichtengier, Dinggeschichtengier, Ideengeschichtengier. Komplett meschugge. Sie hängt an den Bars, fließt durch die Lounges und zappelt über die Dancefloors. Und wie allen anderen in Boboville ist sie ständig auf der Suche. Nach der Explorergitarre, dem Teiggesicht mit dem Lendenfett, der Geschichte von Hiram Abif, nach dem Zappa-Bootleg. Sie sucht Anouk Aimée, in der Version von 8½, die Freitag-Tasche mit dem gelbgrünen B, das Teufelsgesicht von Coop, die vier Daiquiri in der Floridita, den brennenden Elmar.

Wie all die anderen lebt sie in der Stadt in den Städten. In Boboville.

Im postmodernen Stadtroman begleiten wir die Protagonistin auf ihrer alltäglichen Odyssee. In aberwitzigen Episoden taumelt die Autorin durch die Gesellschaft der Bobos, der bourgeoisen Bohemiens. Wir begegnen dem Hippiebäcker mit dem LSD-farbenen Haar, dem Dichter mit dem scharfen Messer, dem Kanzler und dem Kletterer. Sie landen überall, aber sie kommen nie an. Denn sie sind längst da. In der Stadt in den Städten. In Boboville.

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Pressestimmen:

„Andrea Maria Dusl ist eine begnadete Bobobeobachterin mit überbordendem Sprachwitz und schrägem Schwung in ihren Episoden und phantastischen Geschichten.“ 
FAZ

„Sie ist wie ein Worterfindungsvulkan, aus ihr sprühen witzigste, köstlichste Wort- und Satzgebilde. Dieses Spielerische, diese immer wieder weiterfantasierenden Sprachkreationen entreißen, so oft und so heftigen Lachens, dass das Lesen ihres Romans eine bauchmuskulöre Anstrengung abverlangt. Das Erstaunliche: Andrea Maria Dusl hält diese Frische, dieses hochgradig Duslig-schuslig-wuslige und vor Lebenslust und Beobachtungsgier strotzende 210 Seiten lang durch.“
SALZBURGER NACHRICHTEN, Hedwig Kainberger

„Andrea Maria Dusl bewegt sich im ewigen Hin und Her und im kunstvollen Leid an der eigenen biografischen Last auf diesem Minengebiet zwischen Kunst und Zote mit großer Grandezza. (…) Dusl, das hat sie mit manischen Sammlerkollegen wie Tex Rubinowitz oder Hermes Phettberg gemein, trägt in ihrem speziellen Fall eine fetischisierte Neigung zu elektrischen Gitarren und zur Operettenrockgruppe Queen („Freddie Mercury und Breihenmehs Gitarre“) in sich. Das führt zu einer der komischsten Passagen im Buch. Und selbstverständlich muss auch das Böse im Menschen ab und zu raus.“
DER STANDARD, Christian Schachinger

„In ihrem ersten Roman „Boboville“ unternimmt Andrea Maria Dusl eine Vermessung der Lebenswelt der Bobos von Wien.“
LITERATURHAUS.AT

„Berauscht taumeln wir durch 200 dicht gestrickte Seiten voll barocker Spracharabesker und gewaltiger Wortkaskaden, um uns am Ende bei den
Klängen einer Gibson Explorer seufzend auf den imaginären blutroten Futon fallen zu lassen. Es lebe Boboville!“
TITEL MAGAZIN, Ingborg Jaiser