George Bush und die Nachtkästchenlampe

Der Tag, an dem George W. Bush vergaß, die Nachtkästchenlampe in seinem Fluzeug auszuknipsen.

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Dienstag, 20. Juni 2006, Flughafen Wien-Schwechat, kurz nach 21.10 Uhr.
Die Sonne ist gerade hinterm Wienerwald verrostet. Der 43. Präsident der
Vereinigten Staaten betritt in Begleitung seiner Ehefrau Laura die Gangway
vor „Air Force One“. All lights down. Nur ein kleines Fensterchen ist beleuchtet. George Walker Bush hat vergessen, die Nachtkästchenlampe auszuknipsen.

Kleiner Lageplan der präsidialen Luftkutsche:

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Wie man deutlich sehen kann, gehört das beleuchtete Fensterchen
zum Schlafzimmer der Bushs. Hier hat der Präsident während des
Transatlantikflugs gemütlich gemützt.

Nicht uninteressant ist in diesem Zusammenhang die Entdeckung,
dass amerikanische Präsidenten offenbar mit den Füssen in Fahrtrichtung
reisen. Die Bugkoje liesse eine andere Orientierung auch gar nicht zu.
Kein gutes Feng Shui, George!

Wie gut hatten es da die Potentaten früherer Zeiten! Ihre Kajüten
befanden sich stets im Heck ihrer Flaggschiffe.

Zero* Hotels ::: East Village 2B

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Meine romantische Bleibe im Summer of 94. New York City. East Village. 2nd Ave B. Natural Born Killers spielten gerade im Kino. T-Shirts mit dem Abschiedsbrief von Curt Cobain hingen frisch bedruckt an den Touristen-T-Shirt-Ständen. Das T-Shirt, das ich trug war schwarz und drauf stand in weissen und gelben Buchstaben:

WELCOME TO NEW YORK
NOW LEAVE.

Es war warm und der Sommer im Village roch süsslich, mal nach Asphalt, mal nach Gift, mal nach den Reifen eines Muscle-Cars. In der früh weckte mich die Sonne, die über den East River strich, oder ein Anruf von Triebl, der beim Höller Klaus in der der 35ten in einem Dachappartment mit Blick aufs Empire State Building logierte und in der früh immer einen Bagel oder zwei brauchte. Der Bagel-Bring-Walk vom East Village nach Midtown dauerte genau zwei American-Spirit-Zigaretten, die es bei einem Pakistani Ecke Stuyvestant/St.Marks gab. Damals rauchte ich noch. Die Twin Towers standen nütz herum und niemand gab einen heck about ihnen. So war das.
Am Fensterbrett lag in der früh immer schwarzer Staub.

Wish You Were Here ::: Zyklamtulpenwahnsinn

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Zyklamtulpenwahnsinn. Glück. Das Bild, das mich optisch völlig glücklich macht.

Wo das denn wäre, hab ich mich gefragt. Die Vollglückoptiklocation mit den zyklamenfarbenen Wahnsinnstulpen und den Regenschirmleuten. Das Meer müsste in der Nähe sein, sonst wär da nicht soviel Nebel. Reitersmänner auf Sockeln gibts zwar überall, zwischen Palermo und San Francisco. Tulpen auch. Hochhäuser schon weniger. Ist es London, Amsterdam, Washington, New York, Chicago? Pittsburgh, Edinburgh, Dublin, Mailand? Manchester? Wo nur, Hardigatti, wo?

Heute hab ich mir die Finger wundgesucht auf der private-Bilder-ins-Netz-hochlade-Bude flickr. Da hab ich eingetippt; Tulips. Schwupp, kamen 8287 Tulpenbilder. Tulips and Park, Tulips in America, Tulips and Monument. Dutzende tausendmale machte es schwupp.
Aber das Rätsel ist gelöst. Es ist gelöst.

Der Zyklamentulpenwahnsinn spielt in Boston. Bei Regen. Im Public Garden. Und die Pferdebeinchen gehören zum George Washington Monument. Mannomann, nie wieder Tulpensuchen. Zumindest heute nicht. Fleissaufgabe wäre, das Bild auch zu datieren. Ich sage nur Frühling. Mehr sage ich nicht. Sonst schnappe ich über.

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Boston, MA. Public Garden. George Washington Monument. Tulips.
The Public Garden, established in 1837, was the first public botanical garden in the United States. Today the park forms a green and flowering retreat in the middle of a grey and noisy city. No visit to Boston, MA. would be complete without a walk in the Garden.

Its 24 acres, developed over marsh land, is the design of George V. Meacham. He was the winner of a public competition and he received an award of one hundred dollars. Through the years, changes to accommodate the increasing traffic and of new plant material have been made with the original design always in mind. The flower beds give beautiful color from early April until the end of October, and the thousands of plants grown in the city greenhouses allow for an ever changing display. In 1859 the Public Garden was preserved forever as an open space for the public by an act of Massechusitts legislature.

–> Link

Poor Thing ::: Shit happens

Shit Happens.jpgStatt neun gibt es nur mehr acht Apostel in Australien. Einer der weltberühmten, Neun Apostel genannten Sandsteinfelsen vor der Südostküste Australiens – der zweite in der Gruppe – zerbrach am Sonntag vor den Augen erstaunter Zuschauer.
Ein 15jähriger aus Sidney, auf Urlaub mit seinen Eltern, schoss die beiden Bilder um 9h 18 und 9h 19 lokaler Zeit.

„Die Basis der Felsformation zitterte und bebte“ erinnert sich die Mutter, „und dann, ganz plötzlich, fiel das Ding in sich zusammen, wie ein altes Hochhaus, das gesprengt wird.“

6000 Jahre, schätzen Wissenschafter, dürfte das Meer gebraucht haben, um die Felsen aus der Steilküste zu isolieren, 6 Sekunden genügten, um den mützenförmigen Steinkoloss einzuebnen.

Vorschläge, wie der gefallene Apostel genannt werden sollte, gibt es auch schon. Eine Fraktion nennt das Häufchen Sandsteinelend schon „Judas“, während eine zweite sich dafür stark macht, den umgefallenen Fels „Petrus“ zu nennen.