10 Dinge, eines gelogen

Der von mir überaus geschätzte österreichische Autor und Journalist David Baum  hatte mich auf Facebook darum gebeten. Ohne Zögern machte ich bei dieser “Competition” mit und listete 10 Dinge auf, von denen zu behaupten war, dass ich sie mal getan hätte. Eines davon, so die Vorgabe, musste gelogen sein.

Ich habe/bin, so behauptete ich (und führe im Folgenden auch den Nachweis):

1. von Tabori zum Essen eingeladen worden, von Peymann nicht.
2. Rocko Schamoni in einem Theater einen Zungenkuß gegeben und erst später erfahren, wer das war.
3. einer toten alten Dame mit einer Säge aus dem Baumarkt die Schädeldecke aufgesägt.
4. in Ascona die 5-Sterne-Suite neben Sydney Pollack bewohnt.
5. in Rom bei einem Mafia-Gala-Diner Ehrengast gewesen.
6. auf einem Fest 34 weiße Spritzer getrunken.
7. mit Gerd Schröder in Köln Boogie Woogie getanzt.
8. mit den Leningrad Cowboys im Alt Wien bis in den frühen Morgen Schnaps gesoffen.
9. mich eines Nachts im Café Kunsthalle angezündet und in Flammen gestanden.
10. im Suez-Kanal geschwommen.

Die sehr sehr argen Sachen und Begebenheiten meiner Biographie konnte ich nicht in dieser Liste versammeln. Das waren Sachen, wo meine Eltern die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen und den Satz: „Du hast Schande über unser Haus gebracht“ und Ähnliches, ja Schlimmeres von sich gegeben haben. Von Außenstehenden habe ich zu ausgewählten Erlebnissen meiner persönlichen Geschichte den Satz „das habe ich noch niemals erlebt“mehrmals gehört.

Ich bin übrigens untätowiert und habe noch alle Finger. Und ich hatte, dabei klopfe ich dreimal auf Holz, noch nie einen Verkehrsunfall. Bis auf den einen vor meinem Gymnasium, wo der Richter seiner Tochter die Autotüre öffnete und ich mit dem Rad gegen ebendiese Türe krachte. Der kleine Finger meiner linken Hand ist seither gefühllos.

Löse wir die Geschichten in der auf Facebook geposteten Reihenfolge auf.

1. Ich bin von Tabori zum Essen eingeladen worden, von Peymann nicht.

In den 80er Jahren arbeitete ich als Bühnenbild-Assistentin, war sehr unglücklich und wollte dringend nach London auswandern um dort vom Glück einer wirklichen Stadt zu naschen. Ich sparte und sparte Geld und sagte mir, ‚ich mache alles, um endlich aus dem grauslichen Wien rauszukommen‘.

Ich studierte den Stadtplan von London, als das Telefon schrillte. „10 Dinge, eines gelogen“ weiterlesen

Ins Hotel konnte ich ihn nicht mitnehmen

Ins-Hotel-Cover-300.jpg
»Ich kann die Welt nur aus mir heraus sehen und beschreiben. Was ich nicht erlebt habe, existiert nicht.“ Ein Glück: Andrea Maria Dusl erlebt viel. Ein größeres Glück: die stilistische Brillanz und sprachliche Originalität, mit der die Autorin von »Boboville« ihre vielen Erlebnisse beschreibt. In sieben skurrilen Odysseen entführt uns die begnadete Beobachterin Dusl via sechs traumhaften Metropolen zu ihrer schwarz-weiß changierenden Seele. Voll Witz und Selbstironie. Was anderes sollte man von jemandem erwarten, der über sich selbst sagt: »Und der Stil, ach weißt du, der Stil, ich schreibe, wie es will in mir, ich habe hochblühende Schreibtourette.“
Ins Hotel konnte ich ihn nicht mitnehmen
Kein Roman
Metroverlag, Wien, März 2012
160 Seiten, 11,5 x 18,5 cm. Gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen, € 19,90
………..
„Ins Hotel konnte ich ihn nicht mitnehmen“ bestellen.
Andrea Maria Dusl für eine Lesung buchen?
–> comandantina.dusilova@gmail.com
oder:
–> Sigrun Müller
Metroverlag
Telefon +43 1 513 14 02-19
mueller@metroverlag.at
Metroverlag

Ins Hotel konnte ich ihn nicht mitnehmen

 

Ins-Hotel-Cover-100.jpg»Ich kann die Welt nur aus mir heraus sehen und beschreiben. Was ich nicht erlebt habe, existiert nicht.“ Ein Glück: Andrea Maria Dusl erlebt viel. Ein größeres Glück: die stilistische Brillanz und sprachliche Originalität, mit der die Autorin von »Boboville« ihre vielen Erlebnisse beschreibt. In sieben skurrilen Odysseen entführt uns die begnadete Beobachterin Dusl via sechs traumhaften Metropolen zu ihrer schwarz-weiß changierenden Seele. Voll Witz und Selbstironie. Was anderes sollte man von jemandem erwarten, der über sich selbst sagt: »Und der Stil, ach weißt du, der Stil, ich schreibe, wie es will in mir, ich habe hochblühende Schreibtourette.“

Ins Hotel konnte ich ihn nicht mitnehmen
Kein Roman
160 Seiten, 11,5 x 18,5 cm. Gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen, € 19,90


„Ins Hotel konnte ich ihn nicht mitnehmen“ bestellen.
Andrea Maria Dusl für eine Lesung buchen?
–> comandantina.dusilova@gmail.com
oder:
–> Sigrun Müller
Metroverlag
Telefon +43 1 513 14 02-19
mueller@metroverlag.at
Metroverlag

Zero* Hotels ::: East Village 2B

NYC-Room-East-Village.jpg
Meine romantische Bleibe im Summer of 94. New York City. East Village. 2nd Ave B. Natural Born Killers spielten gerade im Kino. T-Shirts mit dem Abschiedsbrief von Curt Cobain hingen frisch bedruckt an den Touristen-T-Shirt-Ständen. Das T-Shirt, das ich trug war schwarz und drauf stand in weissen und gelben Buchstaben:

WELCOME TO NEW YORK
NOW LEAVE.

Es war warm und der Sommer im Village roch süsslich, mal nach Asphalt, mal nach Gift, mal nach den Reifen eines Muscle-Cars. In der früh weckte mich die Sonne, die über den East River strich, oder ein Anruf von Triebl, der beim Höller Klaus in der der 35ten in einem Dachappartment mit Blick aufs Empire State Building logierte und in der früh immer einen Bagel oder zwei brauchte. Der Bagel-Bring-Walk vom East Village nach Midtown dauerte genau zwei American-Spirit-Zigaretten, die es bei einem Pakistani Ecke Stuyvestant/St.Marks gab. Damals rauchte ich noch. Die Twin Towers standen nütz herum und niemand gab einen heck about ihnen. So war das.
Am Fensterbrett lag in der früh immer schwarzer Staub.