An der Spitze im verzweifelten Bemühen

1986 blieb die SPÖ dann auch stärkste Partei, obwohl es mit Noricum-, Lucona-, Intertrading-Skandal, den Turbulenzen um den Wein-Skandal und dem – wie sich später herausstellen sollte – verwerflichen Verhalten der SPÖ mit Fred Sinowatz an der Spitze im verzweifelten Bemühen, einen Bundespräsidenten Kurt Waldheim zu verhindern, ausreichend sachliche Gründe gegeben hätte, sie nach 16 Regierungsjahren auf die Oppositionsbänke zu verbannen, wie es einem gefestigten demokratischen Ablauf und dem wünschenswerten Wechsel von Regierung und Opposition entsprochen hätte.
Anneliese Rohrer in „Charakterfehler. Die Österreicher & ihre Politiker“ (Ueberreuter, Wien 2005) pag. 41

Ein Gedanke zu „An der Spitze im verzweifelten Bemühen“

  1. das ist erfreulicherweise ein satz zum mehrmals lesen und dann noch immer noch einmal lesen.
    der satz birgt ein paar stolpersteine, das „dann“ zu anfang verweist auf vorangegangenes, nicht im zitat sich befindliches, das „obwohl“ dockt an den hauptsatz mit starkem einspruch an, der sogleich in der „skandal“ auflistung ohne „und“ vor dem „intertrading-skandal“ und dem nachgereichten, den „skandal“ verdoppelnden „wein-skandal“ einen ersten höhepunkt findet, der unversehens auch schon wieder getoppt wird durch das glanzstück der gesamten sentenz, den finalen auflistungspunkt nach dem endlich eingetretenen „und“ (wir sind aber erst in zeile 2 von 8!) und einem flinken „dem“, dem eingesperrtes in die zukunft weisendes folgt, bevor schliesslich das „verwerfliche verhalten“ samt parteilicher relation und personeller exposition „verzweifelt“ zu „verhindern“ mars mobil machend das eingangs aufgerissene schlachtgemälde mit „verbannen“ vollendet, nicht ohne jedoch in einem nachsatz in angelsächsischem demokratieverständnis auszulaufen.

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