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„Kein Mensch kann 1100 Meldungen pro Woche lesen“, sagt die sehr einfach gestrickte Frau Medienministerin. Sie meint damit, das Meldungsangebot auf der Internetseite des ORF sei grotesk hoch. Und deswegen sei es notwendig, dieses Angebot zu verkleinern.

Medienministerin Raab hat da etwas nicht ganz verstanden. Das Meldungsangebot einer Medienplattform ist ein Florilegium, aus dem auswählt werden kann. Es darf, ja muss das Interesse Vieler abbilden. Reichhaltig sein. Größer sein als das Einzelinteresse. Wie das einer Buchhandlung, die ein paar tausend Bücher bereithält. Wie ein Supermarkt mit ein paar tausend Produkten in den Regalen.

Kein Mensch kann alle Bücher in der Buchhandlung lesen, sagt die Logik der sehr einfach gestrickten Frau Medienministerin. Und kein Mensch kauft alle Supermarktprodukte pro Einkauf. Kein Mensch schaut all die vielen Filme der Streaming-Plattform pro Wochenende. Alles grotesk?

Conclusio: Die Internetseite des ORF soll nicht mehr das Interesse Vieler abbilden. Reichhaltig sein. Größer sein. Sie soll das Einzelinteresse abbilden.
Das Einzelinteresse der ÖVP.

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