Comandantinas Weihnachts-Wünsche 2020

Für meine Kolumne ‚FRAGEN SIE FRAU ANDREA‘ in Falter 52/2020 zum 23.12.2019.

Liebe Fragende! Liebe Antwortsuchende!

Corona, die Königin der Seuchen hat uns alle ergriffen. Manche von uns sind schon tot. Andere liegen auf den Intensivstationen und kämpfen um ihr Leben. Der Rest teilt sich in Erkenntnisbereite aus der Vorsichtsfraktion und Freiheitslüsterne aus dem Covidiotenheer. Wie war dieser Advent? Aerosolbewölkt. Punschstände, Christkindlmärkte und Geschenkeparcours waren verwaist. Babyelefanten froren in der Unsichtbarkeit. Die Ampel leuchtete tiefrot. Die App schlich sich ins Koma. Nur der Angstschober war auf allen Beinen, kraxelte in den Kurven und sedierte uns mit der ewigen Botschaft: „Die nächsten Wochen sind entscheidend“.

Am Ende jeden Jahres richtet sich die Comandantina mit einer Liste von Wünschen an ein Institut von bestem Ruf: Das Salzamt! Seine düsteren Gänge duften nach Creeds Tabarome Millésime, nach den süßen Schwaden heimlich oxiderter Cohibas, nach Boswellia-Weihrauch aus dem Oman, jemenitischer Myrrhe und den sanften Äthern in Glengoynes Single Malt.

Unsere Freunde vom Wünsche-Komitee tagen draußen im Hof, halten Abstand und tragen FFP3-Masken ohne Ventil: Kichernd illuminiert die junge Dame im goldenen Engelskleid, die Krone in ein Lockenmärchen gesteckt: Das Christkind! An seiner Seite der gemütliche Alte im roten Wams, Kris Kringle, der Weihnachtsmann! In knisternder Hochlaune der elegante Herr im weichen Tweed aus Alba. Genagelt sind seine Budapester, eau-de-toilette-betäubt seine Schläfen, Konfetti staubt von seinen Schultern. Es ist der Cavaliere Corrado di Molinalibera, Kennern dieser Kolumne als die Jahresendperson bekannt.

Liebes Christkind, lieber Weihnachtsmann, Carissimo signore di fine anno! Ich darf Euch meine Wünsche des Jahres überreichen. Ich fordere mit glühender Vehemenz:

1. Die Rettung der Menschen auf Lesbos. 2. Die sofortige Durchimpfung Österreichs 3. Die Umverteilung von Oben nach Unten und von Rechts nach Links. 4. Die immerwährende Separation von Religion und Staat. 5. Die nachhaltige Trennung von Staat und Bosheit. 6. Die Entkitzlochung Österreichs. 7. Die Fortführung des “Unendlichen Panoramas” in einer Stadtzeitung von Welt.


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