Warum ich nicht zum Kanzlerfest gehe

Lieber Werner Faymann,

vielen Dank für die Einladung zum Kanzlerfest aka Sommerfest der SPÖ. Sehr nett, daß Deine Leute mich da auf eine Liste mit anderen Wichtigtuern gesetzt haben. Zur Sache. Ich will nicht kommen. Ich könnte. Aber ich will nicht. Ich kann nicht über Parkwege stolzieren und Hors-d’oeuvre von Silbertabletts naschen, und Smalltalk über Kunst und Kultur führen, wenn in Traiskirchen Menschen auf der Erde schlafen müssen, ihre Kinder auf eben dieser Erde zur Welt bringen müssen, wenn sie sich um Essen und Trinken so lange anstellen müssen, wie das verdammte Kanzlerfest dauern wird. Wenn Ärzten der Zugang zu Patienten verwehrt wird. Kann sein, dass ich jetzt nie wieder zu irgendeinem Kanzlerfest eingeladen werde (zum Kanzlerfest von Strache würde ich gewiss nicht eingeladen werden). Wenn das der Preis dafür ist, dass nie wieder Menschen am Boden schlafen müssen in Österreich, wäre das ein schöner Preis. (Mein Niewiedereingeladenwerden. Nicht die Kanzlerschaft des Kickltoys.) Also, habt es nicht schön dort, liebe Freunde. Und hoffentlich seid Ihr nicht viele. Heute.

Mit freundschaftlichen Grüßen, Deine Andrea Maria Dusl, Sozialdemokratin, Leopoldstadt.

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