Falter-Cover ::: Bösendolfel

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FA-Cover-05.2008.jpgDieser Tage wurde die legendäre Wiener Klavierfabrik Bösendorfer an den japanischen Weltkonzern Yamaha verkauft. Carsten Fastner berichtete darüber in der Karoffeldruckzeitung aus der Marc-Aurel-Strasse. Der Falter dachte sich einen Einzeiler aus, ich setze ihn um. Das Ergebnis rief die Wiener Sprachpolizei auf den Plan, die – aus dem Gutmenschen- Winkel betrachtet, nicht ganz zu Unrecht – das Niveau der Titelbastelei beklagten:
„Ich muss mich jetzt freundschämen. Heftigst! Wem ist denn das idiotische „Bösendolfel“ eingefallen? Die Klischee- Charakteri- sierung eines Volkes dadurch, dass seine Menschen – vermeintlich – einen „unsrigen“ Laut nicht aussprechen können, ist schlicht rassistisch.
Wem das aber egal ist, der/die sollte es wenigstens „richtig“ machen: Es ist nämlich das Chinesische, das kein „r“ exakt in unserem Sinne kennt. Aber is ja wiederum wurscht, weil: „Alle Chineser san Japaner!“ (Karl Kraus, Die letzten Tage der Menschheit) Aufpassen, Freunde: dass Ihr nicht denselben Denkmustern anheimfallt, die Ihr an anderer Stelle so eloquent kritisiert!“
„Der Humol ist ein Ludel“, bekannte Armin Thurnher. Wie die Tastatur-Provokation dann tatsächlich am Cover aussah, ist unter dem Original zu sehen.
Für Falter 5/2008

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