Netzdamen

Erschienen in Falter“ Nr. 33/04 vom 11.08.2004 Seite: 55.

Liebe Frau Andrea,

seit ein paar Wochen betreue ich eine Homepage und frage mich, ob es eine weibliche Form von Webmaster gibt und wie diese lauten würde. Probleme tauchen auf bei Sätzen wie: „Auf Beiträge freut sich euer Webmaster“ oder „E-Mail an den Webmaster“. Der Vorschlag meines Vaters wäre „Webmistress“, was ich allerdings noch nirgends gelesen habe. Wissen Sie Näheres?

Liebe Grüße, Sabine, Wien 23

Liebe Bine,

die Internetsuchmaschine Google ist ein verlässlicher Indikator für die Verbreitung von Begriffen im Netz. Googelt man das Wort „Webmaster“, listet der Suchgigant stattliche 24.100.000 Webseiten auf, die die männliche Bezeichnung für Ihren neuen Job enthalten. Marginal dagegen das Ergebnis für den Ausdruck „Webmistress“, der weiblichen Entsprechung dieser Funktion: magere 406.000 Einträge. Der Gebrauch der genderlosen Bezeichnung „Webperson“ lahmt allerdings zu Recht. Schüttere 28.800-Mal wird das Wort erwähnt. Obskur, aber durchaus Überlegungen wert sind Ausdrücke wie Webgirl (30.300 Googlehits), Webmasterin (24.600), Webwoman (14.500), Webwitch (14.600), Webgoddess (10.500), Webmama (11.100), Webmiss (10.600), Webse (8730), Webmastress (999), Webhexe (640), Webmadame (473), Webdame (440) und Webette (354). Nicht infrage kommen wohl Kreationen wie Webfrau (300), Netzfrau (163), Netzdame (41) oder Webbetreuerin (19). Webmutter (2) hingegen hat schon wieder was.

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