Es ist nun einmal

Falter 3/2001 vom 17.01.2001.

Die Welt ist endlich dekompliziert worden. Wenn es stimmt, was unlängst bekannt wurde, dann fehlen mir die Worte. Ein Linguistenteam will den wahren Namen Gottes herausgefunden haben. Die Wissenschafter, so heisst es, mussten dazu nicht in Klöstern und Archiven forschen, nicht in Inkunabeln oder Inschriften, sie suchten ganz einfach in unserer Alltagssprache. Wenn es Gott gäbe, so ihr Verdacht, dann müsse sein Name noch in Gebrauch sein. Ein einfacher, ja universeller Name müsse es sein, ein Wort, so kurz und gut, wie es nur Gott zustände. Und die Sprachforscher wurden fündig: Der wahre Name Gottes ist das kleine, aber unbescheidene Wörtchen Es. Es ist der wahre Name Gottes! Es schneit, nämlich ganz einfach, wenn es kalt ist. Im Sommer regnet es, wenn es sich am Himmel zusammenbraut und es schüttet dann so lange, bis es wieder aufklart. Es ist doch ganz einfach! Es steckt in allem und jedem. Es geht ums Ganze, um die Wurst oder nur so la la, es geht, weiss wer warum. Wer hätte gedacht, das es so allgegewärtig ist. Eines nur, gaben die Wissenschafter zu bedenken, könne mit ihrem Modell nicht erklärt werden. Ein simpler Hinweis der Wiener Verkehrsbetriebe nämlich: Es wird ersucht, rückwärts auszusteigen!

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