Eine Bank für Hermes!

Falter 51/99 vom 22.12.1999.

Politiker mögen zu Hermes stehen wie sie wollen, aber der Mann hat ein Anrecht auf gutes Sitzen. Jede kleine Volksbank in jedem noch so kleinen Kuhnest leistet sich den Luxus, an Luft- und Aussichtskurorten holzbeplankte Bankerl aufzustellen, und bei uns soll sowas nicht gehen? Bei uns soll möglich sein, das 20te Fin de Siècle als Klimtleer und Freudlos zu bejammern, wie sich das der Krone-Kolumnist Georg Markus in einem profil-Essay jüngst gestattete, nicht hingegen, dem Titanen der Befindlichkeit, dem großen Hermes Phettberg, zu Analyse- und Verweilezwecken ein einziges, ein kleines Grabenbankerl aufzustellen? Was für eine Weltstadt ist das, in der den Besten nicht einmal mehr das gute Sitzen erlaubt ist? Ich fordere sie hiermit auf, Herr Bürgermeister Häupl, eine Sitzbank für Herrn Hermes Phettberg aufstellen zu lassen! Von stabiler Konstruktion möge sie sein, wetterfest und mit Planken aus strammen Stämmen belegt. Eine Plakette mögen sie darauf anbringen lassen mit dem Spruch: „Hier sitzt stets Hermes Phettberg.“ Wenn Hermes schon Pech mit den Banken hat, so sei ihm doch zumindest auf den Bänken ein wenig Glück bereitet! Die Fernsehanstalten dieses Landes fordere ich auf: Weg mit den kranken Brüdern! Eine Show für Hermes! Der ist krank genug!

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