Movimento Paul Auster 

Falter 50/99 vom 15.12.1999.

Zum Beispiel ist es sehr schwer, Paul Auster zu treffen“, schrieb die Musikjournalistin Doris Knecht einmal in der Einleitung zu einem Interview, in dem es im wesentlichen darum ging, wie einfach es im Grunde ist, Paul Auster zu treffen. Zum Beispiel ist es ungleich schwerer, andere Artikel zu finden, die mit „Zum Beispiel ist es sehr schwer, Paul Auster zu treffen“ beginnen. Diesem Übelstand soll nun abgeholfen werden! Diese Kolumne steht ganz im Dienste des „Movimento Paul Auster“, derAufgabe nämlich, dieser formidablen Intervieweinleitung jene Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die sie verdient. Kollegen im In- und Ausland solidarisieren sich mit der Bewegung „Beginne Dein Werk mit dem Zum-Beispiel-ist-es-sehr-schwer,-Paul-Auster-zu-treffen-Satz“. Zusagen von Susan Sontag, Art Buchwald, Amila Bettencourt, Max Goldt und Jan Morris, sich dem Movimento anzuschließen, liegen vor. Umberto Eco, Schriftsteller, Weltendeuter und der letzte Univeralgelehrte von altem Schrot und Korn feilt an einer L’Espresso-Kolumne, die sich ganz dem Thema widmen wird. Auch Paul Auster selbst hat eingeschwenkt und möchte seine Manhattan-Trilogie „Bagel, Burger, Babes“ unbedingt mit dem legendären Zitat beginnen.

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