Scheßoktobe 

Falter 43/99 vom 27.10.1999.

Om Dhom Khom, der schrullige Wettergott mit den seltsamen Bekannten und dem hysterischen Faible für Satsumas hat diese Woche schon wieder ein News-Handy gewonnen. Om, der unbesiegte Meister im Schwimmen gegen die reissenden Ströme des Zufalls hatte wieder gerubbelt. Und wieder gewonnen. Zwei Handys (man sagt Hendies) kann aber selbst eine hochrangige Glücksfigur vom Formate Oms nicht wirklich brauchen. Also gab der „primus inter pares wettermachenses“ – wie ihn der Rektor der Universität Paderborn in einer meteorologischen Jubelschrift jüngst etwas gespreizt titulierte – Anweisung, das Handy an Bedürftige zu „vesenken“. Ob das rechtens sei, wollte Om wissen, und wedelte dabei illustrativ mit dem Rubbelgewinhunderter mit der „Zahl“ BB14611N. (Ob man ein errubbeltes Handy jemand anderem unterjubeln könne, der es vielleicht noch weniger brauchen könne, als man selbst, war der Subtext der Frage). Klar könne man das, meinte ich spitzmündig, sowas geschehe oft. Die ganze Telekommunikationsbranche arbeute mit lauteren Tricks dieser Art. Om verstand sofort, wie ich das meinte. Sein meteorologisches Bureau kenne diese Technik seit Jahrzehnten, gab er zu: „Ene Hebst mit Kanten“ klänge doch besser als: „Scheßoktobe…“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert