Gentechnik

Für alle, die sich vor den Genen fürchten. Gene, Leute, sind überall. In der Supermarkt-Karotte, in der Bio-Erbse, im gesunden Schnitzel. Bei jedem Kuss werden fremde Gene übertragen. 2 kg fremdes Genmaterial lebt permanent in und auf uns. 2 fucking Kilogramm. Ganz normal. Seit Anbeginn, seit Adam und Eva. In den gesündesten, ungeimpftesten Inländern. Was erst abgeht bei Geschlechtsverkehr, kann man sich denken. Falls man das kann.

Das Denken.

Schönreden

Seit ich denken kann, habe ich mir die SPÖ schöngeredet. Vor allem ihr Frontpersonal. Den Leider-Nein-aber-später-dann-doch-Millionär Androsch, den Bankdirektor Vranitzky, seinen Sekretär Klima, den Magister Kern und die Promovierten Gusenbauer und Rendi-Wagner. Alles nur aus vorauseilender Exkulpations-Neurose. Um die Vorsitzenden und Kanzler aus der argumentativen Schusslinie zu bekommen. Immer war der „bürgerliche“ Vorwurf im Raum gestanden, die „Sozi“ hätten keine Ahnung von Wirtschaft. Seien Träumer und Spinner, rote Gfrieser, zuletzt Gsindel und jetzt Marxisten. Doktoren, Direktoren, Diplomkaufmännern, Bautenstadträte. Mit denen tun sich die Schwarzen schon schwerer, dachte auch ich. Bis jetzt. Und so durften die Direktoren, Diplomkaufmänner und Bautenstadträte, sobald sie regierten, die furchtbarsten neoliberalen Blödheiten mittragen. Nur um den volatilen Fetisch Akzeptanz zu bedienen. Wem gegenüber eigentlich? Den Reichen gegenüber, und, wie wir inzwischen wissen, den Huren der Reichen. Wer die sind, wissen wir. Sie melden sich gerade im Minutentakt. Keine Matura heißt es jetzt, keine Ausbildung, keine Erfahrung, nur Träumereien im Schädel, der kleine Bürgermeisterwappler.

Ende Gelände, Babler ist der erste, den ich mir nicht schönreden muss, weil er schon lange das sagt und das tut, was mir das Herz wärmt. Und nicht nur mir.

Besorgte

Man solle Trotteln, die FPÖ wählen, nicht mehr Trottel nennen, weil sie sich diskriminiert fühlen und noch mehr Trottel dazu überreden FPÖ zu wählen, beziehungsweise sich bestärkt fühlen in ihrer Wahl und so weiter und so fort. Okay, mach ma. Ich nenne die Trottel ab jetzt nur mehr „besorgte Bürger von überragender Intelligenz“. Auch Politiker, die mit der FPÖ koalieren, sind ab jetzt keine Trottel mehr, und kein gewissenloses Drecksgesindel, sondern „besorgte Verantwortliche mit großer Redlichkeit“. Versprochen.

Millionenshow

Es gibt die Millionenshow – für Normalos, und die Promi-Millionenshow – für Promis. Das ist zuwenig. Was ist mit Millionären und Milliardären? Die haben keine Show? Ich schlage also die Millionärs-Millionenshow, und die Milliardärs-Milliarden-Show vor. Eventuell sogar die Milliardärs-Billionenshow. Halt mit einfacheren Fragen und mehr Hilfe vom Moderator. Als Telefonjoker Minister, Landeshauptleute und Bundeskanzler. Wie im echten Leben auch.

Fran Lebowitz und Martin Scorsese

Adoptieren geht ja nur in eine Richtung, also von Alt nach Jung. Das ist maximal ungerecht. Ich habe keine Eltern mehr und werde auch keine mehr bekommen, was sehr traurig ist. Ich möchte also Eltern adoptieren. Und zwar Fran Lebowitz und Martin Scorsese. Wer die beiden auf Netflix gesehen hat, wird mich verstehen.

Bundespräsidentenwahl. Wen ich wählen werde

Wie war das damals, beim letzten mal? Es gab einen wichtigen Grund, damals, 2016, den grünen Kandidaten Alexander van der Bellen zu wählen. Beim Stichwahlgang der Bundespräsidentenwahl 2016, und dann, bei der Wiederholung dieses Wahlgangs. Zweimal hab ich seinen Namen auf einen Stimmzettel geschrieben. In Schönschrift. Damit ja nichts passiert, oder falsch gezählt wird. Falls es um jede Stimme ginge. Eventuell meine.

Alexander van der Bellen schien vielen (auch mir) ein Garant dafür zu sein, dass Schwarzblau nicht an die Regierung kommt. Bei seinem Kontrahenten war das nicht so klar, im Gegengeil, der meinte, wir würden uns noch wundern, was alles ginge. Er hat recht behalten, der seltsame Herr Hofer. Wir haben uns sehr gewundert, was alles ging.

Alexander van der Bellen hat Schwarzblau angelobt, Gymnasialabsolvent Kurz als Kanzler angelobt, Kickl als Innenminister, Strache als Vizekanzler und mit ihnen die ganze messagekontrollierte Familie, die Huren der Reichen, wie sich sich intern nannten. Präambel (wie unter Klestil) gab es keine. Abgelehnte Minister auch nicht. Ich habe das nicht vergessen.

Es war bald zu erkennen: Realpolitisch war es sinnlos gewesen, Hofer zu verhindern, weil Alexander van der Bellen das exakt selbe gemacht hat. Es war ein Zeichen, ihn zu wählen. Mehr nicht. Denn Alexander van der Bellen hat Schwarzblau angelobt. Und wir haben uns alle sehr gewundert, was alles ging.

Jetzt könnte man sagen, ja, er hat nicht anders können. Das stimmt, er hat nicht anders können. Hin und wieder hat er was gesagt, mit seiner großväterlichen Stimme, wir sind nicht so, oder so sind wir nicht, schon vergessen, wie der Spruch ging, solche Sachen hat er gesagt. Ja, aber er war doch ein linker Präsident in der Hofburg! Ja, so geht der Spin, aber der Spin ist falsch. Er geht von der irrigen Idee aus, die Grünen seien Linke. Sie sind keine Linken.

Ja, aber er hat doch die Grünen in die Regierung gebracht, post Ibizam, und zugelassen, ja vielleicht sogar eingefädelt, dass Strache fällt und nachher, dass Kurz geht, mit Hilfe vieler Gespräche. Alexander van der Bellen hat hinter den Tapentüren so vieles eingefädelt. Ja, so geht der Spin.

Und jetzt sind die Grünen in der Regierung, das ist doch gut! Ja, sieht man an vielen parlamentarischen Abstimmungen, wie da der Hase läuft. Ja, aber die Umwelt! Stimmt, die Grünen haben Windräder in den westlichen Bundesländern aufgestellt. Zu tausenden inzwischen, sie haben Tempo 100 auf der Autobahn eingeführt. Sie haben die Energiepreisspirale gekappt. Sie haben durch kluge Gesundheitsminister (drei an der Zahl) Corona gebannt. Gräben zugeschüttet! Sie haben Vermögensteuern eingeführt, die Besteuerung der Milliardenvermögen. Nun. Das haben sie nicht gemacht. Weil sie keine Linken sind.

So, und jetzt gehts wieder ans Wählen. Diesmal werde ich den Alexander van der Bellen nicht wählen.

Ich werde Dr. Dominik Wlazny wählen.