Showtime ::: Andrea Maria Dusl in Willkommen Österreich

ORF1
4. Oktober 2007
23.10 Uhr

Comandantina in „Willkommen Österreich“
Zünftig geht es in einer neuen Ausgabe von „Willkommen Österreich“ im Rahmen der „Donnerstag Nacht“ von ORF 1 am 4. Oktober 2007 zu. Stermann & Grissemann laden in einer neuen Ausgabe von „Willkommen Österreich“ – um 23.10 Uhr – zum Oktoberfest. Zu Gast sind „Falter“-Kolumnistin und „Blue Moon“-Regisseurin Andrea Maria Dusl und „Soko Donau“-Cop Gregor Seberg.

Ganz Deutschland strömt zum ausgiebigen Bierkonsum auf die Wiesn. Anlass genug, um sich über die deutschen Nachbarn Gedanken zu machen. Was erwartet die deutschen Studenten in Österreich und wie steht es um die Integration von Moderator Dirk Stermann? Andrea Maria Dusl kommt ins „Willkommen Österreich“-Studio. Die Regisseurin des preisgekrönten Films „Blue Moon“ hat auf jede Frage eine Antwort, wie sie mit der „Falter“-Kolumne „Fragen Sie Frau Andrea“ beweist. Außerdem haben Christoph Grissemann und Dirk Stermann Kollegen Gregor Seberg zu sich eingeladen. Der Schauspieler und Kabarettist löst als Kommissar in der Serie „Soko Donau“ Krimifälle im ORF-Hauptabendprogramm. Society-Reporter Hermes ist für „Willkommen Österreich“ unterwegs und berichtet von den Festen der unteren Zehntausend in Österreich. Außerdem meldet sich das Supertopcheckabunny aus Berlin mit Tipps rund ums Thema „Fahrrad“.

Andrea Maria Dusl liest am 22.9.07

Andrea Maria Dusl liest aus ihrem unerhörten und perfiden, nächste Woche erscheinenden Werk „Die österreichische Oberfläche“. Diesen Samstag, 8:30 morgens in Wien beim 24-stunden-Literatur-Marathon „Rund um die Burg“ im Zelt am Rathausplatz.

Dusl- Die-oesterreichische-Oberflaeche.jpgDie österreichische Oberfläche – Österreich findet am Übergang zwischen Innen und Außen statt. ÖSTERREICH, DAS LAND zwischen Bodensee und Langer Lacke, zwischen Böhmerwald und den Karawanken. Das Land von Freud und Hitler, Almdudler und Fledermaus, Streif und Donauinsel. Existiert es überhaupt? Oder ist Schnitzelland nur eine Erfindung? Die österreichische Filmregisseurin und Essayistin Andrea Maria Dusl stellt die nüchterne Diagnose: Österreich ist eine Illusion. Eine Einbildung, ein Oberflächenphänomen. Der Punschkrapfen unter den Nationen. Das Fettauge in der europäischen Rindsuppe. Die österreichische Oberfläche beleuchtet essayistisch-kulturphilosophisch die österreichische Fassade – von der Z-Kugel bis zu Schüssels Socken –, seziert österreichische Verpackungen – von der Schnitzelpannade bis zur Sozialpartnerschaft – und widmet sich schonungslos der vielschichtigen Frage, woher wir kommen und wohin wir gehen. Andrea Maria Dusl deckt neue und alte Irrtümer auf und beantwortet einen Katalog voll ungestellter Fragen. Liegen Linz und Wien überhaupt an der Donau? War Kaiser Franz Josef Habsburger? Siegelte Figl den Staatsvertrag mit seinem Privatring? Und wem gehört Österreich überhaupt: Den Liftbesitzern oder der Ballmafia?

Erscheint Ende September 2007
im Residenzverlag
240 Seiten
Format 140×220 Klappenbroschur
EUR 19,90 / sFr 33,80
ISBN: 9783701714865

Woher die Lipizzaner kommen

Weiß wie die Auftrittshilfe Koks sind auch die springenden Pferde aus der Stallburg. Die weltberühmten Showrösser kommen dunkel zu Welt. Die meisten, längst nicht alle von ihnen, nehmen erst im Erwachsenenalter von vier bis zehn Jahren die Farbe frisch gefallener Hagelschloßen an. Ihr tägliches Brot und Stroh verdienen sie sich in der Spanischen Hofreitschule. Die 1572 gegründete Pferdelehranstalt ist die älteste Institution der Welt, in der die hohe Schule der klassischen Reitkunst betrieben wird.
1580 von Erzherzog Karl im rauen Karstgebiet des Herzogtums Krain als Gestüt Lipica („kleine Linde“) gegründet, heißt die Stadt in der Nähe von Triest auf italienisch Lipizza. Und daher kommt der Name der weißen Staatspferde, bis heute die Allerheiligsten unter den Tieren Österreichs.
Karls Kalkül war pfennigfuchserisch. Pferdeimporte für den kaiserlichen Stall galten als unsicher, verlustreich und teuer. Also beschloss man, eine eigene Zucht zu gründen. Es wurden neun Hengste und vierundzwanzig Mutterstuten aus Spanien importiert und die Rasse zunächst „Pferd der Karster Rasse, Lipizzaner Zucht“ genannt. Grundlage der Zucht waren das Karstpferd, das spanische sowie die Pferde aus der Poebene. Erst im 18. Jh. kamen die Neapolitaner dazu. Und Deckhengste altspanischer-italienischer Abstammung, aus dem dänischen Gestüt Frederiksborg, aus der deutschen Zuchtstätte Lippe-Bückeburg und aus dem Böhmischen Hofgestüt Kladruby.
Von den sechs bis siebentausend Lipizzanern weltweit stammen die Hengste der Spanischen Hofreitschule alle aus dem Gestüt Piber in der Steiermark, wo man sie nach dem Ende der Monarchie interniert und austrifiziert hatte.
Die Wiener Lipizzaner stammen von genau sechs Hengsten ab. Ihre Namen dürfen durchaus als Familiennamen verstanden werden, denn männliche Lipizzanerfohlen erben den Vatersnamen. Die sechs Urlipizzaner waren alle Ausländer. Pluto, 1765 geboren, war ein spanischer Schimmel aus Dänemark, Conversano, zwei Jahre jünger, ein neapolitanischer Rappe. Braun und von derselben Herkunft war Neapolitano, 1790 geboren. Maestoso, 1773 geboren, war ein neapolitanisch-spanischer Schimmel aus dem böhmischen Hofgestüt Kladruby. Ebenso der Falbe Favory, 1819 geboren. Der jüngste Stammvater ist der syrische Araberschimmel Siglavy, 1810 geboren.