Sportarten für den Herbst

Österreich ist eine Sportnation. Im Schifahren sind wir die Größten (ab und an gestört durch respektlose Schweizer, Norweger, Amerikaner und Schneeblinde). Jochen Rindt, Niki Lauda und der Hättiwari Berger haben sich und uns in die Geschichtsbücher der Formel Eins geschrieben. Auch wenn es um die österreichische Kreisfahrt momentan still geworden ist: Am Bullensprudelring kommt kein benzinbegeisterter Sportenthusiast vorbei. Und vergessen wir nicht: Ein Hiesiger wurde Mister des Universums, Terminator, Governator gar. Und erst jüngst promovierten wir am europäischen Rasen. Der fußballerischen Gruppenphasenkompetenz der Ralf-Rangnick-Truppe wird man noch in Jahrzehnten in Ehrfurcht gedenken. Wie man es dreht und wendet: Auf den Wettkampfstätten der Welt sind Österreicher zuhause. Österreicherinnen sind seit Annemarie Moser-Pröll immer mitgemeint.

Auch der kleine Mann und die kleine Frau beteiligen sich aktiv am Sportgeschehen, kicken auf der Liegewiese, kraulen durchs Freibad, walken nordic, biken electric. Ganz unter uns sind wir ab dem Spätherbst. Sobald die Raupen den Altschnee zu weißen Bändern zusammengeschoben haben, begeben wir uns in die Schranzhocke, um das zu tun, was wir am besten können. Verdammt schnell zu sein. Und wenn nicht schnell, dann zumindest verdammt. Dann sitzt uns Armin Assinger im Ohr, warnt vor der Mausfalle, tschindert mit uns in den Steilhang, hört die Komantschen an der Hausbergkante pfeifen, und die Kuhglocken in der Querfahrt. Mit brennenden Schenkeln staucht es uns in die Kompression, bis wir Abheben im seligmachenden Zielsprung.

Alles von der Couch aus.

Andrea Maria Dusl. Für meine illustrierte Kolumne in den Salzburger Nachrichten am 31. August 2024.

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