Neue Getränke

Österreicher und Österreicherinnen lieben das Mischen. Kein Kartenspiel kann ohne vorhergehendes Mischen beginnen. In der Mischung gehen wir gänzlich auf. Die Mischung, wenn es um Getränke geht, bringt das Besten aus mehreren Welten zur Geltung. Erlaubt ist, was bestellt.

Im Gastgarten stillt den Durst der Radler (Bier/Zitronenkracherl). Bier/Mineral ergibt den Sauren Radler, Bier/Kräuterlimo den Almradler. Mit Wein gemischt wird der Trachtensprudel zu Dudler Rot und Dudler Weiß. Weinbeißer laben sich am G’spritzten (Wein mit Soda oder Mineralwasser) und am Spritzer Leitung (G’spritzter mit Leitungswasser)

In der Tankstellenbar greifen wir zu Wilderem. Zum Baucherl (Scharlachberg/Cola, im Cognac-Schwenker serviert), zum Rüscherl (ausgerauchtes Cola mit Weinbrand) und zum Sorgentöter Asbach-Rüscherl (Cola uralt). Abendverlängerer sind das Fetzi (Cola/Rotwein) und das Flügerl (Wodka/Red Bull) – mit Jägermeister wird es zum Flying Hirsch. Super ist der Diesel (Cola/Bier), der Frosch (Blue Curaçao und Orangensaft aus dem Tetra Pak), das Schneegestöber (Eierlikör/Fanta), der Sauschneider (Himbeerkracherl/Bier) und die Goaßn-Halbe (Weißbier, Cola, Weinbrand, Kirschlikör). Damen bestellen gerne den Apfelstrudel (Wodka/Apfelsaft) und das Mariandl (Almdudler, Marillenlikör, Zitronensaft, Zuckerrand) – und in alpiner Laune den Hugo (Holunderblütensirup, Prosecco, Soda, Minze)

Niemals ohne Folgen bleibt das U-Boot (Bier oder Fanta mit versenktem Schnapsglas) und seine Umkehrung, das Atom-U-Boot (Spirituose, im versenkten Schnapsglas Fanta oder Bier).

Und wenn wir nicht gestorben sind, mischen wir noch heute.

Andrea Maria Dusl. Für meine illustrierte Kolumne in den Salzburger Nachrichten am 3. August 2024.

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