Zirkowitsch Dusl Goldt

Wie mir Max Goldt das Leben rettete.
Aus einer Emailkorrespondenz.

Goldt-rettet-Dusl.jpgGeschätzte Frau Dusl!
Haben Sie schon einmal überlegt mit Max Goldt gemeinsam zu lesen oder eine Doppelconference mit ihm abzuhalten? Werden Doppelconferencen abgehalten, gehalten, geführt oder gemacht? Jedenfalls würde sich darüber freuen,
Maximilian Zirkowitsch,
am 11.04.2007 um 11:03

Lieber Herr Zirkowitsch,
das habe ich noch gar nicht überlegt. Schöner Gedanke. Sollte Herr Goldt das wollen, würde ich dem mit Wohlwollen gegenübertreten. Man müsste Herrn Goldt wohl fragen. Vielleicht können Sie das einfädeln? Kenne Goldt nur von den Büchern. Die, die ich kenne, die ihn kennen, sprechen nicht mit ihm. Nicht mehr. Vielleicht spricht er mit Ihnen?

Liebe Grüsse,
Andrea Maria Dusl
am 11 Apr 2007 um 11:34

Liebe Frau Dusl!
Ich fühle mich immer noch geschmeichelt von ihrem Ersuchen, mich mit Herrn Goldt in Verbindung zu setzen. Ich tat auch wie geheißen, leider antwortet er nicht. Auf einer Homepage besteht keine direkte Kontaktmöglichkeit, auf der Homepage seiner Agentur gibt es überhaupt keine eMail-Adresse, und das kommt mir komisch vor.

Glücklicherweise liest Herr Goldt am 9.5. im WUK. Ich werde einfach auf die Bühne stürmen und ihn fragen. Oder einen Brief für ihn abgeben.
Ich hoffe Sie sind noch geneigt.

Haben Sie mich schon gegoogelt oder nehme ich mich zu wichtig? Missverstehen Sie mich nicht! Es liegt nicht an ‚diesem einen Beitrag da‘ für den Standard (‚Ich google Ninas Neuen‘), sondern daran, dass ich alle frage. Werden Sie zur Goldt’schen Lesung kommen?

Missverstehen Sie mich aber auch nicht dahingehend, als dass Ihre Artikel mich nicht dazu bringen würde, alles zu googlen. So habe ich sofort Sie gegoogrlt, um nachzuprüfen, ob seit dem Verfassen, neue Einträge dazukamen.

Mit bestem Gruß,
Maximilian Zirkowitsch
am 23.04.2007 um 11:49

Lieber Maximilian Zirowitsch,
Herr Goldt dürfte im Lesestress sein und zudem kein Freund des Emailierens zu sein. Bedenken Sie auch bitte, dass Herr Goldt mich höchstwahrscheinlich gar nicht kennt. Da ich doch nur im Falter publiziere. Wie auch immer, die Neigung ist aufrecht. Zur Goldtschen Lesung werde ich nicht kommen, arbeite gerade an Eigenem und kann nicht gut auf lepschi gehen.

Viel Erfolg und liebe Grüsse,
Andrea Maria Dusl

Liebe Andrea Maria Dusl!
Ihre Antwort klingt sehr entmutigt. Ich habe gestern erfahren, dass eine gute Freundin wiederum eine nicht ganz so gute Freundin hat, die ihrerseits im WUK arbeitet. Es sollte also möglich sein, Max Goldt einen, zwecks Tarnung parfumierten Brief auf seinen Schminktisch oder was man als Leser so hat, zu legen.

Ich nehme an, dass Max Goldt Sie nicht kennt. Wie dem Abhilfe tun? Soll ich ihm einen Falter schenken? Haben Sie Texte, die Sie gerne zeigen wollen würden, könnten Sie kommen, um die Gunst fremder Autoren zu gewinnen?

Machen Sie es nicht von mir abhängig Sie vollends zu präsentieren. Ich les den Falter doch so gut wie nie; Na, Sie schon und die Herren Klenk und Thurnher, aber das zählt nicht.

Man sagte mir, dass Autoren und Journalisten sich gegenseitig gerne Bücher schicken. Ist dem so? Dann will ich ihnen gerne Goldts Adresse zukommen lassen, und Sie schicken ihm eines. Schriebe ich ‚Schuicken Sie mir…‘ käme ich mir ein bisschen schäbig vor. Wie vorgeschlagen ist besser.

Harry Rowolth hat seinen Briefen auch gelegentlich Bücher beigelegt. Zumindest schreibt er das. Aber der ist ja Übersetzer.

Stets der Ihre,
Maximilian Zirkowitsch
am 03.05.2007 um 12:28

Post Scriptum: Glauben Sie nicht, ich hätte nichts zu tun, weil ich immer so schnell antworte! Ich bin nur gerade sehr auf meinen PC angewiesen und sitz halt meistens davor, vormittags.

Lieber Herr Zirkowitsch,
Moment, Moment, Sie drehen den Spiess um.
Die Idee Goldt und Dusl gemeinsam lesen zu hören, kam von Ihnen, nicht von mir. Ich habe weder Zeit noch Lust, Kollegen Goldt nachzutrappeln, geschweige denn, parfümierte oder sonstwie präparierte Post zu erzeugen und an intimen Orten zu deponieren.. Wenn sie was einfädeln wollen, gerne, wenn nicht – auch gerne. Mein Leben ist mit den eigenen Hervorbringungen und deren Vertrieb mehr als ausgefüllt.

Autoren und Journalisten sind erstmal Konkurrenten. Sie schicken einander Bücher nur zur Erniedrigung. Entweder zur eigenen oder zu der des Anderen. Für beides fehlen mir die emotionellen Budgets.
Ich zeige Texte auf meiner Seite www.comandantina.com Und zwar alle.

Mehr wollen sie mir, bitte, nicht abringen.
Mit allerfreundlichsten Grüssen,
Andrea Maria Dusl

P.S.: Ich sitze nicht vor einem PC und habe grundsätzlich nie etwas zu tun. Auch nachmittags nicht. Meine Schreibarbeiten erledigen Zwerge.

Liebe Frau Dusl,
ich war heute bei der Lesung Herren Goldts und hatte die Gelegenheit ihn auf eine Lesung mit Ihnen anzusprechen! Leider hat er kein Interesse daran, weil er das nie macht, es nicht mag und außerdem „alle sterben, die mit ihm lesen“, wie Robert Gerhardt (natürlich hat er für ihn eine Ausnahme gemacht). Wiglaf Droste sei zwar noch am Leben, aber das soll seiner abschlägigen Antwort keinen Abbruch tun. Ich danke Ihnen für ihr Interesse und werde mich weiterhin ein klein wenig damit rühmen, dass ich beinahe eine Lesung von „der Dusl“ und „dem Goldt“ eingefädelt hätte.

Seien Sie gegrüßt und auch Ihre Schreibzwerge,
Maximilian Zirkowitsch
Am 10.05.2007 um 00:35

Lieber Herr Zirkowitsch,
vielen Dank für Ihre Bemühungen, ich kann Ihnen ein gerüttelt Maß an ritterlicher Tapferkeit nicht absprechen. Und irgendwie stimmt es mich tröstlich, dass mir Max Goldt das Leben rettet.
Liebe Grüsse.
Andrea Maria Dusl

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