Sperenzchen

Liebe Frau Andrea,
schon wieder stehe ich vor einem Problem, das mir unsere allumfassende Müllhalde (Wikipedia, Google und die Anverwandtschaft) nicht beantworten kann. Woher kommt eigentlich dieses feine kleine Wort „Spärenzchen“? Mit der Bitte mit diesen Spärenzchen Schluss zu machen, verbleibe ich höflichst,
Markus Knopp,
PeP Promotion & Hospitality
Lieber Markus,
Sperenzchen, die Kobolde unter den Umständen, tauchen immer in Grüppchen auf. Von der Begegnung mit einem alleinstehenden Sperenzchen, oder gar einer ausgewachsenen Sperenzie ist in der Literatur wenig bekannt. Mit diesem Text sollte Google bald weder Sperenzien noch Sperenzchen mehr mit Sperenzchen und Sperenzien machen. Dieses Problem hätten wir gelöst. Das Wort selbst ist eine volksetymologische Anlehnung an ‘sich sperren’, sich ‘zieren’. Unerwarteterweise kommen unsere Sperenzchen aber von keinen, wie immer gearteten Unwillensbekundungen, sondern vom lateinischen ‘sperantia’- Hoffnung. Etwas gespreizt erweitert der wissenschaftliche Rat der Dudenredaktion diese Erkentnis um die Formel, dies sei “die Hoffnung, daß das Sichzieren Wirkung habe“. Oke. Wie eine kleine Hoffnung sich zu einer Abwehr auf das Gewünschte auswachsen kann, verschweigen die dicken Bücher. Bei jedem Sperenzchen schwingt allerdings immer ein Spärenzchen mit, die spärliche Hoffnung nämlich, man könnte sich das Sehnen sparen.
www.comandantina.com dusl@falter.at
Für meine Kolumne ‚Fragen Sie Frau Andrea‘ in Falter 13/2007

Ein Gedanke zu „Sperenzchen“

  1. haben sie kein passendes sperenzchen-bild gefunden, frau dusl? wie muss man sich so ein sperenzchen eigentlich vorstellen?
    bodo

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