Schädel & Knochen

Erscheinen in „Falter“ Nr. 46/04 vom 10.11.2004 Seite: 75.

Skull-and-Bones.jpgLiebe Frau Andrea!

Präsident Bush und Senator Kerry haben mehr gemeinsam, als man glaubt. Beide sind Mitglied bei Skull and Bones, einem Geheimklub in Yale. Ich bin zwar kein Fan von Verschwörungstheorien, aber vielleicht müssen wir davon ausgehen, dass die USA von einer alle Gesellschaftsbereiche dominierenden Oligarchie beherrscht werden? Ist die derzeitige politische Polarisierung in den USA bloß Folge eines öffentlich inszenierten Scheingefechts zwischen Demokraten und Republikanern? Was halten Sie von dieser Geschichte?

Liebe Grüße, Matthias Fauner

Lieber Herr Matthias,

tatsächlich existiert eine „geheime“ Totenkopf-und-Gebeine-Studentenverbindung an der Eliteuniversität Yale in New Haven, Connecticut. Der spätere Doktorand John Forbes Kerry wurde dort 1966 eines von 15 Jahrgangsmitgliedern, Bachelorstudent und Millionärsbubi George Walker Bush zwei Jahre später. Trotz obskuren Clubstylings und seltsamer Aufnahmerituale dürfen wir davon ausgehen, dass sich die weltbedrohlichen Aktivitäten dort in postpubertären Seancen bei scharfen Drinks erschöpfen. Die Mitgliederlisten von Skull and Bones sind bekannt und lesen sich wie das Who’s who der weißen, meist protestanischen Ostküstenaristokratie. Dass jemand mit dem bescheidenen akademischen Talenten George W. Bushs dort aufgenommen wurde, sollte eigentlich gegen eine Funktion des Klubs als Oligarchen-Think tank sprechen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert