Busfahrer i. s. G! 

Falter 39/99 vom 29.09.1999.

Gitarrenhändler, ihr seid Schweine!“ sang die norddeutsche Elektrocombo Tocotronic einst. Damit hatten sie verdammt recht, was jeder bestätigen wird, der je auf der Kundenseite eines Gitarrenhändlerverkaufstresen gestanden hat. Nicht einmal im kinderfeindlichsten Zuckerlgeschäft wird der Spruch, demnach der Kunde Königin sei, so rüde ins Gegenteil verkehrt, wie in Geschäften, die sich mit dem Verkauf von Gitarren beschäftigen. Gitarrenhändler sind die Schlimmsten. Die Schlimmsten? Halt. Eine Berufsgruppe schlägt die Gitarrenhändler an porkness, und das sind die Busfahrer. Ja die Busfahrer. Die schnurrbärtigen Kerle, die uns mit saftigem Grinsen vor der Nase davonfahren, nur weil die Ampel in der Busspur gerade auf hellgrün schaltet. Die rüden Spiegelbrillenmachos, die so gerne durch Innenstadtlacken pressen, weil es ganz schön was hermacht, Radfahrer, Kinderwagendriver und anderes unmotorisiertes Gesocks mit verdünnter Fiakerpferdescheisse zu bespritzen. Die Goldketterljimmys, die nur dann gerne bremsen, wenn Omi grad das Wechselgeld für den Fahrscheinautomaten aus dem Börsl fingert, und sich deswegen nicht anhalten kann. Busfahrer sind das Letzte. Busfahrer ich warne Euch! Bald schon könnte ein Song heissen: Busfahrer, ihr seid Gitarrenhändler!

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