Karrierepläne Musk

Die Welt versteht Amerika nicht mehr. In rasendem Galopp verstärkt sich dieser Befund. Präzisierend müsste man sagen, die Welt versteht die USA nicht mehr, und hier insbesondere das inaugurierte Personal, sprich: Donald Trump. Nun ist das nichts Neues, was neu ist, sind die diktatorischen, autokratischen Anwandlungen, die den Amtswiederantritt von Trump begleiten. Hätte Östereich nicht selber gerade gröbere Probleme mit frischgewähltem Personal und seinen Ideen, könnte es Amerika wertvolle Einschulungshilfe leisten. Denn mit Autokraten, Diktatoren und ja, auch seltsamen Monarchen kennt sich das Land am Strome aus. Auch im Umgang mit Kompetenzanmaßung, Selbstüberschätzung und Wahnideen haben wir große Expertise erlangt. Weniger Erfahrung haben wir mit Bösewichten aus dem Clownlager. Unsere Hofnarren, von Kasperl bis Hias waren weitgehend domestiziert und institutionalisiert. Das Kabarett bespielt Kleinkunstbühnen und ein bisschen auch das Fernsehen, seine Ambitionen auf Regierungsämter sind bescheiden, hin und wieder wird jemand mit Spaßtalent Minister, wenn auch immer nur kurz.

Mit verwundertem Staunen betrachten wir daher die Riege der Verhaltensauffälligen, die Chefnarzisst Trump um sich geschart hat, um seine Gegner und die Welt das Fürchten zu lehren. Zwischen Einfalt und Größenwahn ist für jeden Angstgeschmack etwas dabei. Für historische Dimension in dieser Riege sorgt Sehnsuchtsmarsianer und Horrornarr Elon Musk. Nicht einmal die James-Bond-Drehbuchautoren hätten sich einen Welt-Bösling wie ihn ausdenken können.

Andrea Maria Dusl. Für meine illustrierte Kolumne in den Salzburger Nachrichten am 1. Februar 2025.

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