United States of Österreich

Hollywood wäre nicht Hollywood ohne die Operettenfachkräfte aus der Wienerstadt, Chicago nicht Chicago ohne Burgenlands Fleischhauermeister, und in Colorado gäbe es keinen Wintersport ohne Schilehrer vom Arlberg. Steirereiche Arnold Schwarzenegger, Tanzfuss Fred Astaire und die schauspielernde Erfinderin Hedy Lamarr: Drei Eisbergspitzen aus dem großen Ozean übertalentierter Österreicher drüben.

Jahrzehntelang haben wir neidvoll über den großen Teich geblickt und dem American Way of Life österreichischen Respekt gezollt. Dabei gäbe es soviel, was Amerika noch von uns lernen könnte. Fast alles, wenn wir ehrlich sind! Jederzeit könnten wir den Laden übernehmen, an Kern- und Fruchtfleischkompetenzen fehlt es nicht, auf allen Gebieten amerikanischer Lebenskunst triefen wir von Expertise. Mit den Schießeisen kennen wir uns bestens aus. Die Tiroler Schützen stehen unter Waffen, die Jaga des Landes sowieso. In sämtlichen Aspekten föderalen Regierens sind unsere Bürgermeister, Bezirks- und Landeshauptpersonen Weltspitze. Die demonstrationsgeschulten Freiheitsexperten der Impfgegner, Maskenverweigerer und Lockdownbrecher nehmen es mit den härtesten Capitol-Stürmern auf. Der Villacher Fasching zwickt den Mardi Gras jederzeit in die Nase. Salzburger Festspiele hat nicht einmal New York. Eine Streif sucht man vergeblich in den Rocky Mountains. Elvis ist tot, aber der Volks-Rock’n’Roller lebt. „MAGA“ tönte Einmalpresident Trump, „Make America Great Again!“

„MSMAIKNWLVU“ antwortet Schnitzelland: „Mir san mir, aber ihr könnts noch was lernen von uns!“

Andrea Maria Dusl. Für meine illustrierte Kolumne in den Salzburger Nachrichten vom 11. März 2023.

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