Neue Preise!

In einer Zeit vor dieser, als Schnee noch aus den Wolken kam und nicht aus Kanonen, als Märchen noch mit „es war einmal“ begannen und nicht mit dem Logo des Marvel-Konzerns, nennen wir es das Heldenzeitalter, in jener Zeit vor dieser regierte der gute Kaiser Franz, geboren in eine Mooswalder Bergbauernfamilie, ein Bursch mit leuchtendem Gebiss, frisurlosem Haar und dottergelbem Rennanzug. Franz der erste und einzige regierte mit hartem Wadl, auf Fischers Brettern donnerte er zu Tal. Das Knirschen der Eisplatten, die er mit stählernen Schwüngen zerschnitt wärmte unsere Herzen und richtet uns auf. Wir konnten wieder lachen, schisportmäßig, abgeworfen war das Demutsjoch der Schweizer, vergessen die Häme all der anderen Nationalbefugten der alpinen Schneefahrt.

Es regnete Preise, Pokale, Medaillen. Kriege sollten andere führen, heiraten von mir aus auch, aber wir, Felix Österreich, waren wieder wer. Das Glückskind unter den Ländern hatte wieder einen Regenten: Franz, aus dem Hause Klammer, seine Krone war der Helm, seine Szepter klemmten unter den Kärntner Irxen, auf stahlharten Schwertern raste er zu Tale.

Sein Buddy war aus Osttirol, als Rauchfangkehrermeister ein Bote des Glücks. Weil es schon einen Helden hatte, den Franzi, erfand Österreich den Zweithelden und als ämterkundige Nation auch gleich den Titel. Kein anderes Land hatte einen Klammerfranzi, das war klar, aber kein anderes Land hatte den Grizzly, wie er auch hieß, den Besten auf halber Fahrt. In einer Zeit vor dieser, als Helden noch Helden waren feierte Österreich Werner Grissmann, den Zwischenzeitweltmeister.

Als Titel noch Titel waren, und Preise noch Preise.

Andrea Maria Dusl. Für meine illustrierte Kolumne in den Salzburger Nachrichten vom 27. August 2022.

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