Massentests, die gerade noch fehlen

Aus der Kohorte der Satiriker erreicht uns der Befund, Corona sei die Königin der Intelligenztests. Umfassend, weitestreichend, endgültig. Über das Ping-Pong der Schamzuweisungen zwischen Covid-Hysterikern und Corona-Leugnern wurde an dieser Stelle schon ausgiebig berichtet. Hie die Lockdown-Fundamentalisten, da die Glaubensgemeinschaft der Risikobereiten. Der Kampf um die Deutungshoheit der zirkulierenden Theorien fand von Anbeginn an auch in den Maschinenräumen der Republik statt. Stichwort: „Alles richtig gemacht!“ Das Richtige machen will auch der Präsident des Landes. Schikaiser Peter Schröcksnadel möchte lieber an Covid sterben, als an Krebs.

Hilfe und Hoffnung kommt überraschend aus dem Ausland. Südirol und die Slowakei, ehemalige Provinzen Großösterreichs haben mit Massentestungen das Licht im Tunnel wieder aufgedreht. Ein Vorpreschen, das die heimische Regierungsspitze sofort inspirieren musste. Wird es gelingen, die österreichischen Kehlen umfassend abzustreichen? Das Kommen des Nikolo, das Aufsperren der Punschstände, ja Weihnachten selbst stehen auf dem Spiel. Wenn das Fest der Stille in Gefahr ist, hat auch die Schipiste schlechte Karten. Das Dilemma ist allen bekannt. Auf den Intensivstationen liegen mehr Menschen als in den Hotelzimmern. Statt gewedelt wird geröchelt.

Guter Rat ist teuer. Er kommt von Susanne Rabady, Vizepräsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin. In einer, ausnahmsweise von Experten gestalteten Pressekonferenz im Bundeskanzleramt empfahl sie uns, nichts einzuatmen, was andere schon ausgeatmet hätten.

Andrea Maria Dusl. Für meine illustrierte Kolumne in den Salzburger Nachrichten vom 5.Dezember 2020.

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