Sputnik

Wladimir Wladimirowitsch Putin, Langzeitpräsident und aktueller russischer Zar ist ein Österreicher des Herzens. Schon in seiner Zeit als Außendienstmitarbeiter des sowjetischen Geheimdienstes KGB reiste der sportbegeisterte Putin aus seiner Dienststätte in der DDR ins idyllische Österreich. Zum Skifahren, zum Ausspannen und zum Freundschaften schließen. Tiefe mutuelle Zuneigung verbindet Sankt Petersburgs Größten mit Sankt Antons Größtem, mit Schneekanone Karl Schranz. Dem Vernehmen nach darf Schranz Putin alles sagen, was er sich denkt. Umgekehrt sowieso.

Die emotionelle Verbundenheit mit dem Land der Berge zeigt sich auch in Putins Nähe zu Spitzenvertreterinnen der österreichischen Diplomatie. Margot Klestil-Löffler, zweiter First Lady von Bundespräsident Thomas Klestil schenkte der russiche Präsident zwei Labradorwelpen, Olga und Orchi, Nachkommen seiner Hündin Konny. Als UHBP Klestil wenig später starb, besuchte Putin dessen Funeralgottesdienst im Wiener Stefansdom. Die gemeinsame Liebe zu Hunden erwies sich auch für Kurzzeitaußenministerin Karin Kneissl als protokollarischer Glücksfall. Der Zar flog mit Pomp und Circumstances in die Südsteiermark, um ein Tänzchen auf österreichischen Boden zu legen. Einziger Schönheitfehler für Putin: Der Bräutigam war nicht Karl Schranz.

Als Tänzer auf allen Pisten Österreichs wundert es also nicht, dass Putin auch epidemiologisch zutiefst österreichisch handelt. Sein Start im Parallelslalom von Sankt Corona am Impfstoff folgt der österreichischen Devise: Hauptsache Erster!

Andrea Maria Dusl. Für meine illustrierte Kolumne in den Salzburger Nachrichten vom 22. August 2020.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert