Urbi et Orbán

Kann mich noch gut an den Gulaschkommunismus erinnern. War nicht lustig dort. Alles rostig. Alle litten und hatten Angst vorm sowjetischen Russen und Wut auf den Apparatschik und sehnten sich nach Freiheit. Aber dann schoss die große Aufregung in Dissidenten, Dichter, Denker, Künstler. Alle waren ganz aus dem Kabinchen und die Denker schmettern Gedichte in die Mikrophone. Juhuidi! Éljen! Her mit der Demokratie! Maygarhilferstraße. Leuchten in den Augen. Konsum! Westen! Markt! Freiheit! Videorekorder! Jetzt Orbán. Man verstehe diese Leute. Ich tue es nicht. Haben die jetzt wieder Sehnsucht nach dem Gulaschkommunismus? Nach Rost und Unfreiheit?

Und damit das nicht zu magyarisch bleibt, ähnliches läuft hier ab. Nur ist unser Gulaschkommunismus der Ständestaat.

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