Der starke Mann

Es geht nicht um den starken Mann. Ginge es um den starken Mann, wären die Hoferwähler jetzt mit Van der Bellen zufrieden, denn er ist stärker als ihr Hofer geworden. Es geht um den schwachen Mann, der den brutalen Mann spielen kann und indem er ihn spielen kann, dieser auch sein kann. Es geht um die Projektion eigener Defizite auf einen Erstarkten. Wenn der Erstarkte, so der Mechanismus, die eigenen Defizite überwindet, sozusagen Held sein kann, kann es der ihm Zujubelnde auch. Dieses Muster zieht sich durch die Geschichte. Sichtbare Klugheit ist dem Helden eher abträglich, weil er die Zujubelnden verwirrt. Es geht um den Anschein der Unverwundbarkeit. Um das Phantasma der Starkmann-Souveränität.

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