Westbahnhof und Würde

Falls es jemand geben sollte, der/die denkt, es sei zu schwer, zu anstrengend, auf den Westbahnhof zu hirschen um dort kartonweise Lebensmittel und Hygineartikel anzuliefern. Das machen ohnedies die, denen das nicht zu schwer ist. Es genügt, dort mit der Leichtgkeit des Seins herumzugehen und Menschen einfach nur anzulächeln. Ihnen das Gefühl zu geben, willkommen zu sein. Das scheint das Schwierigste zu sein. Aber das macht Menschsein aus. Und wer das nicht aufbringt, verspielt seine eigene Würde. Die Menschen, die ich am Westbahnhof gesehen habe, haben allesamt mehr Würde in ihrer Abgekämpftheit gehabt und Eleganz in ihrer Müdigkeit, als die nobelsten und bestgekleideten Charity-Event-Snobs. Wer in diesen Menschen eine Bedrohung sieht, ist ein schäbiger Schuft. Ein Menschenfeind. Wer gegen diese Menschen Stracheldraht aufziehen will, ist nur eines: Ein Verbrecher.

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