Facebookfreundschaften

Heute wieder schmerzlich gelernt: Virtuelle Facebook-Kameradschaften sind auf trügerischem Sand gebaut. Ohne das initiale und konstitutive Element realen Kennens, ohne die viszerale Erfahrung von Sympathie, lassen sich Facebook-Freundschaften nicht etablieren. Irgendwann kommt es zum Bruch, irgendwann offenbaren sich die Differenzen, die im realen Leben durch Höflichkeit, Respekt und zeitliche Absenzen verhandelt und abgebaut werden. Facebookfreundschaften, die keine Entsprechungen im Leben haben, sind Tand. Ich habe mir gerade sagen lassen müssen, ich sei aggressiv, gegen die eigenen Leute, dulde keinen Widerspruch. Sei intollerant. Ich glaube es ist das Medium, das solche Wahrnehmungen erzeugt. Sprache ist nicht komplett ohne irgendein Erlebnis des Sprechenden, ohne jemand auch nur ein einzigesmal „erkannt“ zu haben. Segensreich daher das Mittel des Entfreundens. Und nicht minder das des Blockierens.

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