Für meine Kolumne ‚FRAGEN SIE FRAU ANDREA‘ in Falter 31/2015.
Liebe Frau Andrea,
vor kurzem habe ich unseren Sohn mit dem Sprichwort “Das ist Trick 17“ konfrontiert. Er hat natürlich sofort nachgefragt, warum das nun nicht „Trick eins“ hieße. Nun ist gewiss ein sogenannter „Einser-Schmäh“ etwas was andere als der Trick 17. Das hilft mir allerdings wenig bei der Beantwortung der Frage. Können Sie mir bitte weiterhelfen? Unser Sohn hat mich schon mehrfach daran erinnert, Ihnen zu schreiben.
Mit lieben Grüßen,
Christina Pantucek-Eisenbacher, per Email
Liebe Christina, lieber Junior,
die Versuche, eine Antwort auf die 17er-Trick-Frage zu geben, geistern mit Regelmässigkeit durch die Foren der Internet-Frageportale und die Online-Ausgaben der Tageszeitungen. Erschöpfend wurde der Ursprung der Redewendung – sie ist ausschliesslich auf das deutschsprachige Gebiet beschränkt – dort nicht gelöst. Klar war bisher nur, was mit “Trick-17” gemeint ist: Die simple, aber originelle und ungewöhnliche Löung eines Problems. Zudem muss ein perfekter “Trick 17” immer und auf Anhieb funktionieren. Die Sprachberatung der Gesellschaft für deutsche Sprache tappt im Dunkeln, macht aber einige Verdächtige für den Ausdruck namhaft. So soll der Begriff auf das Kartenspiel Whist zurückgehen, bei dem ein Stich mit seinem englischen Begriff “trick” bezeichnet wird. Die Konnotation von Trick und der Zahl 17 beim Whist liege darin, dass 17 in diesem Kartenspiel die höchstmöglichen Stichzahl sei. Ähm, ja. Als weiteren Ursprung wird ein algebraischer Beweis des großen Mathematikers Carl Friedrich Gauss von 1769 bemüht, in dem dieser nachwies, dass sich mit Zirkel und Lineal ein regelmäßiges Siebzehneck kontruieren lässt. Auch in der Welt der Zauberkunst wurden Erklärkollegen fündig: So wird der Trick 17 einem (fiktiven) Magier Carlos Luminoso zugeschrieben. Dieser soll ein Buch mit Zaubertricks hinterlassen haben, in dem ausgerechnet jene Seiten fehlten, auf denen sein Trick Nummer 17 vermerkt gewesen sein soll. Des Rätsels Lösung, der Urprung der Redewendung ist indes prosaischer und einfacher. Mit Trick 17 ist die Möglichkeit gemeint, mit einem 17er-Schlüssel aus der Werkstatt oder vom Bau eine Bierflasche zu öffnen.
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