An Juncker, Merkel, Schäuble, Dijsselbloem, Lagarde:

In der Welt der Finanzen und des Geldverkehrs – und damit auch in den Grexitus-Verhandlungen dieser Tage, Wochen und Monate – wird beständig von Ultimaten und Fristen gesprochen. Termine liefen ab, heisst es im Minutentakt, Zeitfenster schlössen sich, die Zeit werde knapp. Es wird so getan, als wären das gottbestimmte Deadlines. Was für ein vermaldeiter Unsinn. Diese Termine sind Spielregeln in einem Spiel. In einem schlechten Spiel. Sie können jederzeit verändert werden (stellte man sich ausserhalb des theokratischen Systems „Finanzmarkt“).
Die einzigen tatsächlichen Termine, die einzuhalten sind, sind menschliche Termine. Organische Termine. Medizinische. Sie werden vom menschlichen Körper bestimmt. Von Kranken, die ohne Medikamente siechen oder sterben. Von Menschen, die verdursten, verhungern oder verlottern. Von Hoffnung, die stirbt. Von Bildung, die nicht erfolgt. Die Termine werden gesetzt von Säuglingen, Gebrechlichen und Alten, die sterben, wie in Kriegszeiten. Das sind die Fristen, Juncker, Merkel, Schäuble, Dijsselbloem, Lagarde. Das sind die einzigen Fristen. Der Atem der Menschen. Das Leben der Menschen.

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