Rechtsruck oder Linksruck

Aus gegebenem Anlass eine Durchsage an alle: Nein, ich bin ganz und garnicht für eine Koalition zwischen Burgenland-SPÖ und Burgenland-FPÖ. Ich bin generell gegen eine Koalition zwischen SPÖ und FPÖ. Und mehr noch: Ich bin überhaupt gegen eine Koalition irgendeiner Partei mit der FPÖ (oder einer ihrer Avatare). Da Steiflippe Niessl jetzt tatsächlich mit den Blauen redet und mit denen eine Koalition beabsichtigt, rufen jetzt alle, selbst die Kaffehausquatscher von der SZ den Weltuntergang und den Dammbruch nach Rechts aus. Oj, oj, oj. Eine Koalition der ÖVP mit der FPÖ (das ist die Alternative) wäre kein Rechtsruck? Die Koalitionen der SPÖ mit der ÖVP waren kein Rechtsruck? Die Koalitionen der Grünen mit der ÖVP (eine der beliebtesten Regierungsformen des Landes) sind kein Rechtsruck? Hallo? Und jetzt mal zu den Grünen. Sie werden nicht müde, die SPÖ als menschenverachtenden Volltrottelverein darzustellen. Okay. Die ÖVP ist ein ökosozialer Feministenzirkel mit Baumliebe und Patchworkzauber? Echt jetzt? Und schliesslich ein Denkanstoß für die politischen Analysten hier und in den Redaktionen: Wer gibt den abtrünnigen und abgefallenen Linken der SPÖ Heimat und Perspektive? Die Grünen? Die müssten ja mittlerweile Großpartei sein. Nein. Österreich war immer schon rechts und wird es augenscheinlich auch bleiben. Es ist ein proletarisierter Kleinbürgerstaat mit bäuerlichen Denkmustern. Das könnte man ändern. Wenn man es wollte. Man könnte sofort damit beginnen. Aber bis auf Großbürgerkinder wie mich und ein paar Salonproletarier ist hierzulande niemand an einem Linksruck interessiert. Am wenigsten die Eselsalamifraktion.

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