Wäre Politik Fußball

Wäre Politik Fußball, und der Vergleich ist zulässig, weil beide Felder vorrangig von Männern bespielt werden, wäre also Politik Fußball, dann würde ein Verein, der in der Tabelle fürs Turnier gerademal den dritten Platz belegte, nicht als „Erdrutschsieger“ und „Unstoppable“ bezeichnet werden. Man würde fußballnachbetrachtungsmässig sagen: Mannschaft A habe ganz ganz schlecht gespielt, hundsmiserabel, unter aller Sau, und mit viel Glück und Masel gerade nochmal den Pokal bekommen. Detto habe Mannschaft B noch ein bisschen schlechter gespielt, was schon kaum möglich sei, aber bitte, das sei man von dieser Gurkentruppe ebenfalls schon gewohnt, der Schlafmützenverein sei bar jede kickerischen Mindesterfordernis gerade noch mal zweiter geworden. Den Dritten, egal wie beherzt, brutal oder sonstwie der gespielt hätte, aber als Gewinner zu bezeichnen, würde sich ein Fußballkommentator niemals einfallen lassen. Das Publikum (so es sich überhaupt für das Turnier interessiert hätte) würde solche Fußballanalysen zum Fischeinwickeln nehmen. Ungelesen. Ende der Durchsage, Kurier.

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