„Wie heisst ein weiblicher Bauherr? Wie heisst die Auftraggeberin eines neuen Hauses? Wie nennt man eine Frau, die ein Haus bauen lässt? Hausfrau? Sicher nicht. Dame des Hauses? Naja. Die deutsche Sprache ist in dieser Frage etwas langsam unterwegs. Die Wirklichkeit hat den Sprachgebrauch längst überholt. Aber wie sagt man jetzt? Die Begriffspaare Herr und Dame, Herr und Frau führen zu komischen Ergebnissen: Aus dem Bauherrn wird die Baudame und – noch schlimmer: die Baufrau. Also das geht gar nicht. Ein Ausweg aus dem Genderlexikon ist die Bauherrin. Ich finde, das geht. Es ist nicht schön, aber es geht. Was aber passiert mit dem Mann einer Bauherrin? Er ist, so will und darf es die Sprache, der Baufrauer, der Baudamer. Der Mann einer Bauherrin ist allenfalls, mir gefiele das am besten, der Baufrauerich.“
Andrea Maria Dusl, Wien, 5.1.2012,
für Ulf Hiessberger und Marina Hämmerle.