Alles, was ich kann, ist: die Geschichte zu erzählen. Und das muss reichen.

„Ein heiliger Mann begab sich an eine bestimmte Stelle im Wald, um zu meditieren, Feuer anzuzünden und zu beten, auf dass das Unglück von der Welt gewendet werde. Einige Zeit später ging einer seiner Schüler ebenfalls dorthin, aber er wusste das Feuer nicht anzuzünden, und so betete er nur. Wieder einige Zeit später hatte der Nächste das Gebet vergessen und wusste das Feuer nicht anzuzünden; immerhin war er in der Lage, die geheime Stelle im Wald zu finden. Und nach weiteren Jahren sagte ein Schüler: »Ich kann das Feuer nicht anzünden, ich kenne das Gebet nicht und nicht die Stelle im Wald. Alles, was ich kann, ist: die Geschichte zu erzählen. Und das muss reichen.“
via Ernst Strouhal, 15.12.2011.
Vermutlich aus „Katalog zur Ausstellung »Christian Boltanski. Inventar«, Uwe M. Schneede (Hg.), Hamburg 1991, S. 5“

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