Für meine Kolumne ‚FRAGEN SIE FRAU ANDREA‚ in Falter 01.02/2010
Liebe Frau Andrea,
letzte Woche zogen die Scheinheiligen Drei Könige wieder durchs Land, und abermals versuchten sie ihre traditionelle Sachbeschädigung an meiner Eingangstür zu verrichten, wieder beschmierten sie den Türstock, nachdem die gesangliche Ruhestörung vonstatten ging. (Dem Schattigen von den dreien habe ich diesmal die (m)ohren langgezogen). Meine Frage: Wird eine Klage wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch Erfolg haben? Was raten Sie? In Verehrung,
Andrè Freibad, per Elektropost
Lieber Andrè,
ich begrüsse Ihren Unmut, orte aber Unschlüssigkeit in der Wahl der Waffen. Von einer Klage wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch möchte ich Sie weniger aus moralischen denn aus technischen Gründen abhalten. Ein Gang zum Salzamt könnte nicht sinnloser sein. Gewiss wird die eine oder andere exekutivorganische Kraft ihre Klage entgegennehmen und möglicherweise sogar einen Akt dazu anlegen. Bedenken Sie aber, dass die Mühlen der heimischen Justiz mit der Nichtbearbeitung weit gravierenderer Verfehlungen beschäftigt sind. Ich frage Sie: Was ist das Bemalen eines Türstocks und das Absingen eines Liedes gegen das Versenken einer Bank? Von Selbstjustiz an der Haustüre würde ich ebenso abraten. Junge Königsdarsteller nehmen frühe Beschädigungen in ihr späteres Leben. Wie hätte die Karriere von Jörg Haider ausgesehen, hätte ihm Volksschulkollege Wilfried Scheutz damals in St. Agatha nicht eine feste umg’hängt? Ich rate zu Lug und Betrug. Schreiben Sie schon jetzt vorsorglich die Kürzel 20 – C + M + B – 11 an ihren Türstock. Die nächstjährliche Sternsingerbande wird meinen, eine rivalisierende Dreikönigspartie sei schon tätig geworden und von einer Zweitbebettelung absehen. Falls sie Mut zur Sinnlichkeit haben, könnte Gegenzauber angezeigt sein. Verkleiden Sie sich als Satanspriester und verlangen Sie die Seelen der singenden Kinder. Decken Sie sich mit Exemplaren des “Wachturm” ein und betreiben Sie hinterhältig eine Scheinmissonierung. Eine österreichische Lösung wäre passiver Widerstand. Schütten Sie kiloweise fremdländische Groschen in die Klingelbeutel der Magoi! Auch Knöpfe und Beilagscheiben tun ihr Gutes. Seien Sie kreativ!
www.comandantina.com dusl@falter.at
Verehrte Comandantina, wie kommen Sie darauf, der Wilfried habe dem Jörgl just in St. Agatha eine aufgelegt? Beide Herren haben wohl nicht , so wie ich später, beim strengen Neuper Lois in Agatha, sondern in Goisern City die Volksschulbank gedrückt, stammte der eine doch aus Lasern und der andere aus einem ortsbekannten zentralen Wirtshaus unweit des legendären Lehner. Im Beverly Hills von Goisern – südlich gelegen, viel laisser faire und das Seeufer fußläufig zu erreichen; St.Agatha stellt deshalb auch, mit wenigen Ausnahmen, stets den Bürgermeister – findet allerdings der Oatna Kiritog nebst Bierzelt statt, stammt Ihre Information vielleicht daher? Freundlichst, BW
Halte genau so viel von den 3 Königen wie der Poster per Mail. Diese Tradition verkommt immer mehr zu einem Schnorren für die Kirche ohne dass irgendjemand weiß, was mit dem geld passiert.