Sarközterreicher

Tony-Sarkozy.jpgLiebe Frau Andrea,
hierzulande ist der Familiennamen Sarközy aus Ungarn stammenden Sinti und Roma vorbehalten. Nur der französische Präsident führt seinen Namen auf einen ungarischen Adeligen zurück. Ich jedenfalls fände es wunderschön, wenn der eitle Staatsmann ein Abkömmling ungarischer Gitanes wäre. Sehr verehrte Commandantina, wie sehen Sie das? Mit lieben Grüßen,
Olaf Arne Jürgenssen, Wiener Neustadt, per Elektropost
Lieber Herr Olaf Arne,
ich betrachte die genealogischen Anektdoten von Herrn Bruni mit grosser Unaufgeregtheit. Die offiziellen Biographien sehen in Nicolas Sarkozy den Sohn eines ungarischen Aristo-Immigranten namens nagybócsai Sárközy Pál, der auf verschlungenen Wegen, über Deutschland, Österreich und die Fremdenlegion, vor der Roten Armee geflüchtet und 1949 Nicolas Sarkozys späterer Mutter, der Jusstudentin Andrée Mallah, Tochter eines wohlhabenden Urologen aus dem bourgeoisen 17. Pariser Arrondissement nachhaltig begegnet war. Der präsidentielle Großvater Aaron “Benico” Mallah stammte aus einer sephardisch-jüdischen Familie aus Saloniki. Für die Herkunft des Namens Sárközi, Sárközy, “aus Sárköz stammend” kommen zwei Orte in Betracht. Ein Sárköz liegt im ungarischen Komitat Tolna, ein zweites Sárköz ist eine transsilvanische Stadt im rumänischen Bezirk Satu Mare (abgekürzt: SM). “Sarközi” haben einige prominente Österreicher in ihrem Pass stehen. Neben dem Vertreter der österreichischen Roma, dem Unterschützner Rudolf Sarközi auch der Eurovision-Song-Contest-Veteran Anton Hans Sarközi, einem breiten Publikum unter seinem Schlagersängernamen Tony Wegas bekannt. Eine Familienähnlichkeit mit dem französischen Staatspräsidenten ist nicht zu übersehen.
dusl@falter.at www.comandantina.com
Für meine Kolumne ‚Fragen Sie Frau Andrea‘ in Falter 21/2008

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