Supernamen

Supermarktregale-2.jpgLiebe Frau Andrea,
neulich nachts fielen mir die Namen unserer Einzelhandelsketten ein. Ich überlegte mir schlaftrunken, ob es einen gemeinsamen Sinn oder Beweggrund für die Wortwahl geben könnte. Bei Billa, Spar und Penny ist es ja relativ einfach – Geldvermehrung, auch Merkur verstehe ich – Handel. Zu den restlichen fiel mir aber nur Großmannssucht (Mondo), Liederlichkeit (Lidl) und der Ausruf „Ah, der Laden am Eck!“ (ADEG) ein. Um Nachhilfe bittet
Gerhard Glattauer, Floridsdorf
Lieber Gerhard,
ADEG, 1929 als Zusammenschluss selbstständiger Kaufleute gegründet, leitet sich von „Arbeitsgemeinschaft der Einkaufs-Genossenschaften“ ab. Mit Kürzungen arbeitete auch Karl Wlaschek, als er 1954 in Wien-Neubau seine Billige Parfümerie (Bi Pa) und 1961 den Billigen Laden (Bil La) gründete. Mit Knausrigkeit hat Spar (eigentlich “De Spar”) nicht zu tun, sein Name ist ein Akronym des niederländischen Mottos „Door Eendrachtig Samenwerken Profiteren Allen Regelmatig“ (Durch einträchtiges Zusammenwirken profitieren alle regelmäßig). Das Logo ist eine Tanne, niederländisch “De Spar”. Zielpunkt, wird bald Plus sein: “Prima leben und sparen”. Lidl heisst nach der Lidl & Schwarz Lebensmittel-Sortimentsgroßhandlung im Ludwigshafen der 30er, der Name ist die Koseform des norddeutschen Lüdel (Ludwig). Die Rechte kaufte Gründersohn Dieter Schwarz dem Berufschullehrer Ludwig Lidl für 1000 DM ab. Ganz bei sich ist Schlecker, 1975 von Anton Schlecker gegründet. Ganz wo anders hingegen weilt Julius Meinl. Im Reich der Erinnerung nämlich.

Für meine Kolumne ‚Fragen Sie Frau Andrea‘ in Falter 36/2007

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