Österreich

Aus der Serie ‚Gute Texte von schlechten Dichtern‘
via Ösi-Blog in der ZEIT und You-Tube.

Journalist: Guten Tag, ich wollte mit dem Herrn sprechen, der dort mit ein paar Leuten drinnen sitzt. Mit wem hab ich die Ehre?
Mitarbeiter: Mitarbeiter der Bawag.
Journalist: Verstehe. Das heißt, Sie sind Geisel?
Mitarbeiter: Ja.
Journalist: Was passiert jetzt grad?
Mitarbeiter: Wer sind sie bitte?
Journalist: Mein Name ist Hagyo von der Tageszeitung Österreich.
Mitarbeiter: Na bitte, jetzt nicht. Danke.
Journalist: Könnte ich bitte den Herrn, der Sie bedrängt, sprechen?
Mitarbeiter: Von wem sind Sie, bitte?
Journalist: Österreich
Mitarbeiter (zum Geiselnehmer): Ein Herr von der Zeitung Österreich.
Geiselnehmer: Ja, gib her! Dader, dader!
Mitarbeiter: Ich verbinde Sie.
Journalist: Danke sehr.
(Tonbandschleife des Bankinstituts)
Journalist: Ja? Guten Tag, Hagyo. Hallohallo.
Geiselnehmer: Hallo.
Journalist: Grüße Sie, mein Name ist Hagyo von der Tageszeitung Österreich.
Geiselnehmer: Wia haaßen Sie?
Journalist: Mein Name ist Hagyo. Von der Tageszeitung Österreich.
Geiselnehmer: Ja und? Was san Sie für a Landsmann?
Journalist: Ö-Österreicher.
Geiselnehmer: Haudiz is ja ka Landsmann.
Journalist: Dochdoch, glauben Sie mir.
Geiselnehmer: Ok, und weida?
Journalist: Na, i wollt fragen, wie geht’s Ihnen so?
Geiselnehmer: Wie geht’s Ihna?
Journalist: Mir geht’s ausgezeichnet.
Geiselnehmer: Na sehn Sie.
Journalist: Aber das ist jetzt nicht die Frage, ich habe gehört, Ihnen sind Zigaretten geliefert worden.
Geiselnehmer: Was san ma gliefert worden?
Journalist: Zigaretten. Oder so.
Geiselnehmer: Na, wir ham kane Zigaretten.
Journalist: Sie ham kane Zigartetten kriegt?
Geiselnehmer: Des woan… San sie von der Kronen Zeitung?
Journalist: Na, von Österreich.
Geiselnehmer: Österreich. Pass auf amol. Jetz sog i da amoi aans, Märchenprinz. I hob weder Zigaretten kriagt no sunst wos, ja?
Journalist: Ja, ja.
Geiselnehmer: Und jetzat dann weama no amoi anruafa, dass ma endlich amoi aufs Klo gehen kennan. Weil’s Klo is abgesperrt.
Journalist: Wirklich? Und wieso ist es abgesperrt.
Geiselnehmer: Na weil’s zua is. Wos haast, wieso is es ogsperrt?
Journalist: Ist des normal dort?
Geiselnehmer: Na des is net normal. Jetzt schiaß i da eini amol.
Journalist: Ja. Ja, ja…
Geiselnehmer: Jajaja. Pass auf amoi, jetzta, I kenn die net, wie haßt du. Hodi, Hodi……
Journalist: Hagya, ja…
Geiselnehmer: Oke, ja, woat, I, wüßst a Geisel sprechen?
Journalist: Na, na, na, i wollt jetz fragen, wias jetz weitergehen wird. Wie, wie schaut’s’n aus?
Geiselnehmer: Wos haasd, wias weitergeht?
Journalist: Naja.
Geiselnehmer: Woher ham Sie die Nummer überhaupt?
Journalist: Aus dem Telefonbuch.
Geiselnehmer: Des gibt’s net.
Journalist: Sicher.
Geiselnehmer: Wos haaßd „sicher“? Wie redst Du mit mir? Wos haaßd „sicher“, des haaßt „ja“.
Journalist: Ja. (lacht)
Geiselnehmer: Des huacht si besser an. (rumort)
Journalist: Hallo?
(Klack – aufgelegt.)
………………………
Im Online-Datum gibt es aus gegebenem Anlass ein Interview mit dem Interviewer Arpad Hagyo.
Hagyos Brötchengeber, die knallharte Aufdeckerzeitung Österreich
Dank an Pit Hörmanseder von der Medien-Aufklärungs-Truppe .maschek!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert