Dusls Ticks

Absolutes Sperrrgebiet. Doris Knecht berichtet über mich in ihrer Falter-Kolumne vom 1. März 2007:

„(…) Diejenigen meiner Freunde, die keine Kinder haben, die sie ankeppeln könnten oder die ihre Kinder schon aus dem Haus gekeppelt haben, nutzen ihre Freizeit, um sich faszinierende Ticks anzueignen, welche sie mir dann beim Mittagessen im Wirtshaus vorführen. Kollegin A. hat sich auf das Kirremachen von Kellnern spezialisiert. Sie hätte gerne, sagt A. im Sapa, den im Wok gebratenen Tofu mit Gemüse und Reisnudeln, aber mit Reis statt Nudeln und ohne den Tofu, geht das? Das geht erstaunlicherweise. (Was mich an den Kerl erinnert, der kürzlich, als ich mal auflege, am DJ-Pult erscheint und sagt, so, langsam hat er genug, wenn ich jetzt nicht gleich etwas spiele, das er kennt, verlässt er das Lokal. Worauf ich, um keinen Publikumsverlust zu riskieren, schlagartig „Lets Stick Together“ von Bryan Ferry in den CD-Player schiebe, worauf der Herr erneut das DJ-Pult aufsucht, um mir erbost mitzuteilen, so, es sei jetzt endgültig genug, tschüss, auf Nimmerwiedersehen. Für diesen Mann konnte ich nichts tun.)

Während Kollegin Dusl die Unfähigkeit kultiviert , eine Konversation „am Wirtshaustisch zu beginnen, bevor das Teehäferl exakt mittig auf dem exakt mittig ausgerichteten Set ausgerichtet ist, wobei der Teebeutelfaden in die Diagonale zeigen muss. Sie sei auch, sagt Dusl, nicht mehr in der Lage, mit weißem Papier zu arbeiten, weißes Papier lenke sie ab, es dominiere durch seine Weißheit allzusehr die Atmosphäre, sie arbeite nur mehr mit gelbem Papier. Gelbes Papier sei bescheiden und zurückhaltend, gelbes Papier dränge sich nicht auf, weißes Papier dagegen. Wenn weißes Papier, dann streng mittig und kantig, aber sie könne ja nicht auf einem dicken Packen streng mittig platziertem Papier. Ein schönes Hobby, sage ich. Nicht wahr, sagt Dusl.“

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