Fäun, beckln und miachtln

Liebe Frau Andrea,
da Wien wie andere Großstädte Unannehmlichkeiten wie Hundstrümmerl, Müllverbrennungsanlagen und schlecht belüftete öffentliche Verkehrsmittel beherbergt, riecht es bisweilen streng. Nur stinkt es eben in Wien nicht, sondern es „fäult“, „peckelt“ oder „miachtelt“. Ich bitte ich um Aufklärung, welchen etymologischen Ursprungs diese Umschreibungen negativer olfaktorischer Sensationen sind!
Es verbleibt mit bestem Dank,
Christoph Tálos, Mariahilf
Lieber Christoph,
das Stinken Wiens kann mit einer Palette an Ausdrücken beschrieben werden. Das “Fäun” kommt vom geruchsintensiven Vorgang des Faulens organischen Materials. Das “Beckln” – Böckeln, dürfen wir Ziegenböcken und ungewaschenen Männer vorwerfen. Der Miachtler schliesslich kommt über das südddeutsche muchen, müchen, mücheln von lateinisch mucus, Schleim. Unter den Unwohlgerüchen gibt es einige, die man echt Wienerisch nennen darf. Der Geruch der U1 etwa, eine Komposition aus Pestgrube und dekompostierendem Haustier. Oder die Duftnote, die wir dem Zusammenspiel von dampfender Melange und frisch gefallenen Rossäpfeln verdanken und die den Besuch der Schanigärten von Innenstadtcafés zu einem unvergesslichen Erlebnis machen! Zu den Wiener Besonderheiten möchte ich auch den Probelokalgeruch zählen. Hier vermischen sich stehender, kanabisgewürzter Zigarettenrauch mit Musikantenschweiss, dem süsslichen Geruch billiger Gitarrenverstärker und dem muffigen Duft schimmelnder Sofas, an denen der eine oder andere kalte Bauer klebt.
www.comandantina.com dusl@falter.at

Ein Gedanke zu „Fäun, beckln und miachtln“

  1. oida, geh biiiiitte 😉
    Was scheißt ihr euch an 😉
    Bitte einmal NY besuchen, Müll in allen Seitengassen, Gestank wie bei uns im Mittelalter…
    Wien ist im Vergleich dazu (und Städten in Italien) geradezu steril!
    Ned immer suddern 😉

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