Liebe Frau Andrea,
neulich im Zug, kurz vor der Ankunft am Südbahnhof, der Blick in meinem Abteil ging Richtung Arsenal. Der stumme Mitreisende mir gegenüber wurde plötzlich gesprächig und murmelte mit glasigen, auf den Fernsehturm gerichteten Augen: “schau, schau, da Anton”. Was ist ein Anton? Und warum nennt ein Bahnpassagier ausgerechnet diesen Turm Anton? Ist das der Name dieses Turms? Aber warum Anton? Mit freundlichen Grüßen,
Gerald Svoboda, Margareten
Lieber Gerald,
der Turm, den man vom Südbahnhof aus sehen kann, ist der 1975 fertiggestellte Funkturm Wien-Arsenal der Telekom Austria (auch als Postturm oder abgekürzt RiFu Arsenal bekannt). Die 155 Meter hohe Stahlbetonprimel befindet sich beim Technologiezentrum Arsenal (vormals Fernmeldebetriebsamt) der Telekom Austria im Zentrum des historischen Militärkomplexes Arsenal im 3. Bezirk. Er dient als Antennenstandort für Richtfunk-Strecken und seit 1998 auch für UKW-Radioprogramme. Im Unterschied zum Donauturm ist der Postturm für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, obwohl sich immer wieder Touristen ins Arsenal verirren, die eigentlich den Donauturm aufsuchen wollten. Die Bezeichnung “Anton” für einen Turm kommt aus der deutschen Kriegsmarine. Die bezeichnete die Geschütztürme ihrer Schlachtschiffe mit den Namen des deutschen Buchstabieralphabets: Anton, Berta, Cäsar und Dora. Möglich auch, dass der Turm Ihren Mitreisenden wegen seines strategisch günstigen Standpunkts an Anton Polster erinnerte. www.comandantina.com dusl@falter.at
Für Falter 22/2006
Sehr geehrte Frau Andrea,
immer wieder bewundere ich die umfassend recherchierten Antworten Ihrer Fragekolumne. Diesmal muss ich Ihnen allerdings widersprechen: Ich entsinne mich nämlich deutlich einer Zeitungsmeldung aus dem Jahr 1975, die mir wohl ob ihrer wienspezifischen Absurdität im Gedächtnis haften geblieben ist. Es wurde berichtet, dass eine der großen runden Betonscheiben, die den Postturm zieren, nach einer wichtigen Persönlichkeit auf den Namen „Anton“ getauft worden war. Nachnamen und Funktion des hochverdienten Antons sind mir entfallen, ich glaube aber, dass es sich hierbei um einen Kommunalpolitiker oder Postfunktionär handelte. Möglicherweise hat der unbekannte Bahnpassagier nach der Maxime „Pars pro toto“ nunmehr auch den gesamten Turm als „Anton“ bezeichnet. Ich bin jedenfalls begeistert, dass es zumindest noch einen zweiten Menschen gibt, dem diese Facette nutzlosen Wissens erhalten geblieben ist.
Mit nachdenklichen Grüßen
Richard Weihs
Mein Wissenstand ist, daß der Turm nach dem damaligen Generaldirektor für die Post- und Telegraphenverwaltung Sektionschef Dr.Alfred Schlögel benannt ist. Welche Gründe auch immer dafür ausschlaggebend waren, ich weiß es nicht.
Liebe Frau Andrea,
mit Staunen vernahm ich Ihrer letztwöchigen Kolumne, der Name des „Arsenalturms“ sei Anton. Als Bewohnerin des Arsenals möchte ich Ihnen mitteilen, dass „unser“ Turm seit bereits einigen Jahren zumindest von einem Teil der ansässigen Bevölkerung „Tommy“ genannt wird.
Herzliche Grüße aus dem Objekt 14!
Elsa Kenn
Hallo Habe eine Frage zu den gesamten Gebäudekomplexes des Fernmeldezentralgebäudes Arsenal !Wie viele Tonnen Stahl wurden insgesamt beim Bau bis zur Eröffnung im Jahr 1978 verbaut worden ??
Danke
L.G
Andy
Wie viele Tonnen Stahl wurden insgesamt beim Bau des gesamten Gebäudekomplexes des Fernmeldezentralgebäudes Arsenal bis zur seiner Eröffnung am 8. September 1978 verbaut?
Lieber Herr Andy,
ich habe keine Ahnung.
als Beamer der PTT im Ruhestand erinnere ich mich, dass der Arsenalturm nach dem Vornamen des damaligen Generaldirektors Dr Alfred Schlegel benannt wurde. Der Arsenalturm heißt also „ALFRED“!
Dr. Schlegel wurde 1975 Generaldirektor, ich glaube bis 1979.