I haaß Adolf, du haaßt Adolf…

…„Guten Tag, mein Name ist Hitlerike“: Vor dem zweiten Weltkrieg war es keine ungewöhnliche Idee, weibliche Vornamen aus dem Familiennamen des Reichskanzlers abzuleiten. Auch auf „Adolf“ wurden Kinder gerne getauft…
Zitate aus dem Falter-Artikel von SASKIA JUNGNIKL und NICOLA LÖWENSTEIN in Falter 16/2006
…„Adolf“ stammt vom altgermanischen Namen „adal wolf“ ab, was „edler Wolf“ bedeutet. Vor dem zweiten Weltkrieg war „Adolf“ ähnlich gewöhnlich und beliebt wie „Rudolf“. Einen ersten Aufschwung erlebte der Vorname nach dem gescheiterten Hitlerputsch von 1923. Bis zur Machtübernahme im Jahr 1933 trugen in München etwa 0,5 Prozent der männlichen Neugeborenen den Namen „Adolf“, bis 1941 verfünffachte sich dieser Wert, obwohl das Vorbild dies gar nicht wünschte. Die Historiker Wolffsohn und Brechenmacher vermuten, der psychische Druck sei während des Nazi-Regimes auch in Bezug auf Namen so groß gewesen, dass viele „keineswegs überzeugten Nazis den Weg des geringsten Widerstandes“ wählten. Nach 1941 sank die Häufigkeit von neugeborenen „Adolfs“ proportional zum Siegesglauben des Volkes gegen null Prozent. Nur noch überzeugte Nazis wählten den nun geprägten „Führer“-Namen für ihre Söhne…
FA-Adolf.jpg
Dusilation für Falter 16/2006Kolaric.jpg
So sah das berühmtge Kolaric-Plakat der Aktion
Mitmensch aus den 70ties aus, die Vorlage für die
Adolf-Illustration oben.
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Ein Gedanke zu „I haaß Adolf, du haaßt Adolf…“

  1. Bundespräsidentenwahl 1957. Für die SPÖ kandidiert Vizekanzler Dr. Adolf Schärf (geboren 1890, ein Jahr nach dem späteren „Führer“). Ehemalige Nazis schwanken zwischen SPÖ- und ÖVP-Kandidat. Wie kann man sie für Schärf gewinnen? Ganz einfach. Mit dem Slogan „Wer damals schon für Adolf war, wählt Adolf auch in diesem Jahr!“ Adolf hat gewonnen und war bis 1965 Bundespräsident!
    MfG, Wolfgang J. Kraus, 1130 Wien

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