Showtime ::: Andrea und die Oscar-Nacht

Die-Oscar-Nacht.jpg

Sonntag/Montag, den 5. und 6. März 2006 moderiere ich die Vorführung der nominierten Filme „Darwin’s Nightmare“, „Transamerica“ und „Good Night, and Good Luck“ und die Übertragung der Oscar-Verleihung live auf der Leinwand des Metrokinos.

Viennale-Intendant Hans Hurch wird da sein, Bärbel Albert und Jessica Hausner von Coop 99 (die Produzentinnen von Hubert Saupers Film) und auch Stadtrat Maillath-Pokorny hat sein nächtliches Kommen angekündigt. Cinemaculatio postcox.

Der Abend wird lange und wunderbar werden und vielleicht gewinnt Hubert ja auch noch den goldenen Nackten.

Programm:

19 Uhr Darwin’s Nightmare
Regie: Hubert Sauper
(Österreich/Frankreich/Belgien 2004)
Oscar-Nominierung: Bester Dokumentarfilm

21.30 Uhr Transamerica
Regie: Duncan Tucker
(USA 2005)
Oscar-Nominierung: Beste Hauptdarstellerin Felicity Huffman

24 Uhr Good Night, and Good Luck.
Regie: George Clooney
(USA 2005)
6 Oscar-Nominierungen: Bester Film, Beste Regie,
Bester Hauptdarsteller u.a.

2 Uhr DIE OSCAR®-VERLEIHUNG 2006
Live-Übertragung aus dem Kodak Theatre L.A.
Übernahme des Programms vom TV-Sender Pro Sieben
Ende ca. 5.30 Uhr


Eintrittspreis pro Filmvorstellung: 5 Euro
Ab 2 Uhr freier Eintritt.
Ab 2 Uhr gratis Wiener Frühstück.

Im Laufe des Abends findet auch die traditionelle Oscar-Wette mit vielen knuspi Preisen statt. Und wie gesagt: Des langen Tages Reise in die Nacht wird von Hans Hurch und mir (Andrea Maria Dusl) liebevoll begleitet.

An die Jurybegründung zu Darwin’s Nightmare (2004, als Hubert Sauper bei der Viennale den Wiener Filmpreis bekam) erinnere ich mich noch sehr gut, ich habe sie nämlich selbst geschrieben:

„Die Geschichte könnte in Honduras spielen, in Bangladesh oder in der Ukraine. Diese spielt an einem See in Tanzania und erzählt vom Mechanismus des Kapitalismus. Jener Weltordnung, die nicht die beste ist, nach darwinistischen Prinzipien aber eindeutig die „fitteste“.
Die Jury hat sich dafür entschieden, den Wiener Filmpreis 2004 einem Dokumentarfilm zuzusprechen. In Darwin´s Nightmare gelingt es dem Regisseur Hubert Sauper die bizarre Erfolgsgeschichte eines räuberischen Speisefisches in Bilder zu fassen – sehr konkret und unmittelbar, an einer Schnittstelle der Ersten zur Dritten Welt. In bedrückender Intimität erzählt der Film von den Protagonisten dieses gleichermaßen komplexen wie grausamen Räderwerks: Von russischen Frachtpiloten, Straßenkindern, Hotelprostituierten, Fischfabrikanten, EU-Delegierten, Enthüllungsjournalisten, Nachtwächtern und Fischresteverwertern.

Was hat die Geschichte im fernen Herzen Afrikas mit uns zu tun? Der Barsch, der den mörderischen Mechanismus von Ausbeutung und wirtschaftlichem Aufschwung antreibt, landet bei uns. In den Kühlregalen unserer Supermärkte, in den Burgern von Fast Food-Ketten und den Suppen heimischer Restaurants.

Sauper findet eindrucksvolle, archaische Bilder für seine kraftvolle Erzählung und verwischt die Grenzen zwischen den Genres, zwischen Dokumentarfilm, Reportage und narrativem Feature. Darwin´s Nightmare ist ein Film mit vielen Gesichtern: Er ist beängstigender Alptraum und nüchterne Realität, mutiger Dokumentarfilm und empathische Globalisierungskritik vor allem eines: Atemberaubendes Kino. Weltkino.“

Die Jury damals war: Konstanze Breitebner (Schauspielerin), Andrea Maria Dusl (Autorin und Filmemacherin), Gerald Knell (Projektleiter Cinema Paradiso), Gunnar Landsgesell (Filmkritiker), Andreas Vitasek (Schauspieler, Kabarettistund Regisseur).
………………………………….
Howie Zowie. Das Metrokino ist in der Wiener Johannesgasse im 1. Bezirk.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert