25ergries für Yuliya und Xrizze!
Liebe Frau Andrea,
mir ist als ostwärts gewandertem Oberösterreicher irgendwann aufgefallen, daß es hier in Wien „das Knödel“ und nicht wie in meiner Heimat „der Knödel“ heißt. Ausgedehnte Feldstudien ergaben, daß eine scharfe Trennlinie existiert, die ziemlich genau dem 15. Längengrad folgt. Keine Antwort konnte ich jedoch auf die Frage finden, wie dieser „Knödeläquator“ entstanden ist und ob es vielleicht Regionen gibt, in denen der/das Knödel sogar weiblich ist?
Liebe Grüße, Klaus Kreiner,
Landstraße
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Lieber Klaus, ein von Ihnen postulierter Knödelgeschlechtsäquator entlang des 15. Längengrades folgt in groben Zügen der Grenze zwischen Ober- und Niederösterreich. “Der Knödel” ist selbstverständlich auch in Wien und dem von der Haupt- und ehemaligen Residenzstadt sprachlich beeinflussten Umland bekannt. “Das Knödel” gibt es tatsächlich, es bezeichnet allerdings, was die Deutschen mit “Knete” und die Engländer mit “dough” bezeichnen. Das Geld nämlich. “Das Knödel” heisst “der Knödel”, wenn ein Wiener zur tschechischen Mutterssprache neigt, und Dinge – wozu auch der Knödel, tschechisch “knedlík” zählt – grundsätzlich als Neutrum versteht und daher im Deutschen fälschlich einen sächlichen Artikel zuordnet. Der 15. Längengrad scheint auch die Grenze einer anderen Leckerei zu sein, die der würzigen Bratwurst, die hieseits des 15ten Grads Bosna heisst und diesseit Bosner. www.comandantina.com dusl@falter.at
Ich als ebenfalls ostwärts tendierende Oberösterreicherin habe in Wien eher die Erfahrung gemacht, dass es weder Bosna noch Bosner gibt! Sah mich dann gezwungen, Vegetarierin zu werden. So war das.
da haben Sie Ihre kompetenz für aussterbende wörter aber einmal überstrapaziert, denn „hieseits“ bedeutet das gegenteil von „jenseits“ und somit dasselbe wie „diesseit“, womit der abschließende bosna-satz keinen sinn ergibt. vielleicht einfach mal so schreiben, wie Ihnen der schnabel wächst?
Ui! Schon tippt man einen Holler, kommt die Minuskel-Mafia und spottet. „Diesseits“ hätte hier „jenseits“ heissen müssen. Geschenkt.
liebe comandantina,
dank für die – wie immer – profunde erklärung, jedoch habe ich als alter seefahrer einen einwand einzubringen hinsichtlich der formulierung „knödeläquator“. es kann sich, wenn überhaupt, dann doch nur um den 15. knödelMERIDIAN handeln. letzterer ist zwar – genauso wie der äquator – geometrisch (oder stereometrisch?) gesehen ein sogenannter „grosskreis“ auf unserer erdkugel, verläuft jedoch im gegensatz zum äquator durch beide pole.
ein kräftiges ahoi aus meiner kajüte in neubau,
ihr Hrundi V Bakshi
Ich finde Knödel ganz super.
Die kommen hier in Brasilien super an.
Gruss, Euer Heiko Grabolle.
In Deutschland heisst es DIE Knete (sowohl die für die Kinder als auch die, die das Geld symbolisiert) aber NIEMALS „das“ Knete. Ich weiss ja nicht woher Sie Ihre Weisheit beziehen, aber als Norddeutsche in Süddeutschland lebend kann ich mit reinem Gewissen behaupten, dass von Norden bis Süden NIEMAND „das“ Knete sagt.
Aber aber, Herr SnapHappy!
Ich zitiere: “Das Knödel” gibt es tatsächlich, es bezeichnet allerdings, was die Deutschen mit “Knete” und die Engländer mit “dough” bezeichnen.“
Hier steht eindeutig „Knete“. Nicht „Das Knete“. Lesen hilft und dient dem Verständnis.
Beste Grüsse ins Niemalsland!
Comandantina