„Falter“ Nr. 9/04 vom 25.02.2004 Seite: 67.
Liebe Frau Andrea,
meine Großmutter Walburga hat am 25. Februar Namenstag. Beim Blumenschenken kommt mir alle vier Jahre der Schalttag in die Quere: Der ist nämlich am 24. Februar und nicht, wie man glauben möchte, am 29. Daher rutscht alle Schaltjahre der Namenstag meiner Omi auf den 26. Nun tauchen vermehrt Kalender auf, die den Schalttag am 29. Februar vermerken! Vielleicht können Sie mir sozusagen „historisch“ helfen.
Herzlichen Dank!
Sonja Haßlinger, Internet
Liebe Sonja,
ein Schalttag hat die Funktion, unseren Kalender den tatsächlichen, zueinander leicht asynchronen Bewegungen der Erde um sich selbst (Tage) und um die Sonne (Jahre) anzugleichen. Die beiden Bewegungen „eiern“ etwas auseinander. Der von Cäsar eingeführte Gregorianische Kalender war nach 16 Jahrhunderten gegenüber dem tatsächlichen astronomischen Geschehen schon zehn Tage aus dem Ruder gelaufen. Ein Reformkalender, der Julianische, wurde eingeführt. Um auch die Kommastellen im Eiern auszugleichen, wurde eine neue Regel eingeführt: Schaltjahre wurden alle Jahre, deren zwei Endziffern durch vier teilbar sind. Alle 400 Jahre fallen drei Schaltjahre aus – jene, deren Zahl nicht durch 400 teilbar ist: 1700, 1800, 1900. (So wurde 2000 wieder ein Schaltjahr.) Der geschaltete Tag wird seit Cäsar nicht an den 28. Februar angehängt sondern an den 24. Kirchenkalendertechnisch wurde ursprünglich der 24. verdoppelt, um den Februar auf einen 28. Tag auslaufen zu lassen. Kein Wunder also, dass Walpurga hüpft!