Falter 34/2002 vom 21.08.2002.
Liebe Frau Andrea!
Wir sind große Fans der Barbapapas, nur stehen wir vor einem Problem: Handelt es sich bei den Barbapapas um Menschen oder um Tiere?
Uli und Lisa, Wien 18
Liebe Uli, liebe Lisa,
Ende der 60er Jahre begegneten einander in einem Pariser Cafe die französische Architektin Annette Tison und Talus Taylor, ein kalifornischer Lehrer. Sie schufen Barbapapa, heirateten und zeichnen noch heute fleißig in ihrem Studio an den Abenteuern der friedlichen Formwandler, die überall helfen, so gut es geht. Handelt es sich bei den Barbapapas um Menschen, Tiere oder sind die polymorphen Wesen gar Götter? Mal verwandeln sie sich ihre Barbapas in Tiere, mal in Pflanzen, mal in Gegenstände.
Strenggenommen sind die Barpapapas zweidimensionale Bildschirmwesen, die in den späten 70erjahren aus den Kinderbüchern ihrer Schöpfer ins internationeale Fernsehbusiness ausgebüchst sind. Um den rosafarbenen Barbapapa und seine Frau, die kurvige schwarze Barbamama schart sich der talentierte Barbanachwuchs – der rothäutige Eisenpumper Barbawum, der blaue Vifzack Barbarix, der einfach gestrickte gelbe Naturfreund Barbakus, der zottelpelzige Künstler Barbabo, das schönheitssüchtige Purpurpüppchen Barbabella, die grüne Flötenspielerin Barbalala, und die orange Literatin Barbaletta.
Sippenvorstand Barbapapas Name leitet sich übrigens vom französischen Ausdruck für rosa Zuckerwatte, “barbe a papa” ab. Nach dieser Etymologie wären Barbapapas Zuckerwattewesen. Nun legen Barbapapas allerdings Eier und wachsen im Erdreich heran. Nachwuchs dieser Sorte finden wir nur im Tierreich. Es wäre also nicht falsch, in den Barbapapas am ehesten hyperintelligente amöboide Tiere zu sehen.
Ra Ru Rick, Barbatrick!